Nach 111 Jahren ist Schluss! Die Bäckerei Brändli in Wädenswil ZH schliesst ihre Pforten. Am 31. August verkaufen Silvia Huster Brändli (74) und ihr Sohn Patrick (38) am Bahnhofsplatz in Seenähe zum letzten Mal frisches Brot. Dann lassen sie die Rollläden ihres Geschäftes, zu dem auch ein grosses Café gehört, für immer runter, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet.
Eine langjährige Mitarbeiterin bestätigt das Aus gegenüber Blick. Offiziell geben die beiden Geschäftsführer ihr Alter als Grund für das Aus an. Sie haben die Bäckerei, die 1913 gegründet wurde, in der dritten Generation geführt. Näher äussern wollen sie sich nicht zur Schliessung.
«Am Sonntag nicht geöffnet»
Im Dorf ist das Aus der Bäckerei derzeit das Gesprächsthema Nummer 1. Viele bedauern, dass der Beck zumacht. Andere haben es kommen sehen. «Ich habe nie verstanden, dass ein Beck an dieser Lage, direkt beim Bahnhof, sein Geschäft in der heutigen Zeit am Sonntag nicht öffnet», sagt ein Kunde zu Blick. Seine Gattin findet es schade, dass sie im Brändli nicht mehr mit ihren Freundinnen auf einen Kaffee einkehren kann. «Allerdings ist das Café im 1. Stock doch ziemlich in die Jahre gekommen. Damit lockt man heute niemanden mehr an», sagt sie.
Bereits im Januar stand die Bäckerei Brändli in den Schlagzeilen. Quasi über Nacht wurde die Filiale in Zürich geschlossen – kurz nach ihrer Eröffnung. Die Gründe für das Ende der Expansion in die Stadt blieb damals im Dunkeln. Kundinnen und Kunden wurden mittels Aushängen im Schaufenster darüber orientiert. «Wir haben geschlossen» und «Wir sagen Danke!» hiess es damals.
Noch 2022 war Patrick Huster bei der Eröffnung der Filiale im Kreis optimistisch. «Wiedikon ist ein Trendquartier, das künftig noch mehr Leute anziehen wird», sagte er der «Zürichsee-Zeitung».
Neuer Betreiber in den Startlöchern
Wie es mit dem Geschäft an bester Lage in Wädenswil weitergeht, ist unklar. Im Dorf machen Gerüchte die Runde, dass bereits ein neuer Betreiber gefunden wurde. Er soll das Geschäft allerdings mit einem anderen Konzept führen. Und bereits auf der Suche nach Personal sein.