Der Wunsch nach mehr Wohnraum ist das Hauptmotiv für Umzüge in der Schweiz. Laut einer neuen Studie wollen 53 Prozent der umzugsbereiten Personen mehr Platz.
Meist sei die Familiengründung oder -erweiterung der Auslöser für einen Umzug, heisst es in der Analyse, an der unter anderem die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften beteiligt war.
Rund die Hälfte der 18- bis 29-Jährigen mit einem Kinderwunsch oder mit Kindern würden deswegen umziehen. Auch der Wunsch nach einem Eigenheim spiele eine zentrale Rolle.
Wohnungsmarkt wird knapp
Aktuell wohnen laut der Studie 75 Prozent der Umzugsbereiten in einem Mietverhältnis. Nach einem Umzug möchten nur noch 48 Prozent Mieterinnen und Mieter sein, dabei sei der Erwerb eines Einfamilienhauses von grosser Bedeutung.
Das Problem: Wohnraum wird in der Schweiz zunehmend knapp. Die Anzahl leerstehender Wohnungen ist aktuell so tief, dass Experten von einem Wohnungsmangel und in den Städten sogar von Wohnungsnot sprechen. Und eine Abkühlung ist nicht in Sicht. Auch dieses Jahr dürften die Leerstände weiter sinken.
Senioren haben zu viel Platz
Das lässt die Mieten in die Höhe schnellen. Gleichzeitig sitzen viele Senioren in Mietwohungen und Eigenheimen, die mehr Platz bieten, als sie brauchen. Den höchsten Wohnflächenverbrauch mit fast 60 Quadratmeter pro Kopf haben Rentner ab 75 Jahren. In dieser Altersklasse ist der Anteil Einpersonenhaushalte hoch. Trotzdem bleiben alleinstehende Senioren häufig in ihren alten Wohnungen, die sie vorher zu dritt, zu viert oder zu fünft bewohnt haben. Der Grund: Wer in eine kleinere Wohnung wechselt, bezahlt oft mehr als zuvor.
Rund 45 Prozent der Schweizer Bevölkerung ziehen laut der Studie aktuell einen Umzug in Betracht. Wie es weiter heisst, sinkt die Umzugsbereitschaft mit zunehmendem Alter. Insgesamt wolle rund die Hälfte der Schweizer Bevölkerung nicht umziehen.
Für die repräsentative Studie wurden im Frühjahr 2023 insgesamt 1094 Personen in der Deutschschweiz und Romandie zu ihrem Umzugsverhalten befragt. Weiter an der Studie beteiligt waren das Bundesamt für Wohnungswesen, die Fédération Romande Immobilière, der Hauseigentümerverband Schweiz und Raiffeisen Schweiz. (SDA/dvo)