«Die Party ist vorbei.» So lautet der wenig optimistische Titel des «Global Wealth Report 2023», den die Allianz heute veröffentlicht hat. Denn das globale Geldvermögen hat sich Ende 2022 um 2,7 Prozent auf insgesamt 233 Billionen Euro reduziert. Das ist der stärkste Rückgang seit der globalen Finanzkrise von 2008.
Doch das «helvetische Dorf» muss sich nicht sorgen. Mit einem Bruttovermögen von 356'310 Euro pro Kopf – das entspricht knapp 345'000 Franken – liegt die Schweiz immer noch mit Abstand an der Spitze der reichsten Länder. Auf den nächsten Plätzen folgen die USA (307'940 Euro), Dänemark (220'730 Euro), Singapur (193'660 Euro) und Kanada (170'400 Euro).
Mit Abstand am meisten Vermögen
Natürlich ist das nur ein Durchschnittswert. Und: Auch in der Schweiz ging das Brutto-Geldvermögen um 2,1 Prozent zurück. Geschuldet war das der grössten Anlageklasse, den Wertpapieren, die gut 12 Prozent an Wert verloren. Da half es auch nicht, dass die beiden anderen grossen Vermögensklassen - Bankeinlagen und Versicherungen bzw. Pensionen - rund 2 bzw. 3 Prozent zulegten.
Die Schulden der Schweizerinnen und Schweizer nahmen derweil gemäss der Mitteilung um 2,9 Prozent zu. Damit verlangsamte sich die Entwicklung der Verbindlichkeiten etwas (2021: +3,2 Prozent).
Unter dem Strich sank in der Schweiz das Netto-Vermögen pro Kopf – also das Bruttovermögen minus die Verbindlichkeiten – um 4,4 Prozent auf 238'780 Euro (231'000 Franken). In Bezug auf das Netto-Vermögen pro Kopf lag die Schweiz wie schon im Jahr davor auf den zweiten Platz hinter den USA (253'450 Euro).
Sparverhalten verändert sich
Laut Allianz hat sich das Sparverhalten der Schweizer Haushalte in den letzten Jahren grundlegend gewandelt. Auch wenn die Bankeinlagen im letzten Jahr wieder kräftig zulegen konnten (Zuflüsse in Höhe von 23,5 Milliarden Euro), bleibt die einst beliebte Anlageform damit noch immer hinter Wertpapieren (40,6 Milliarden Euro) und Versicherungen/Pensionen (26,6 Milliarden Euro) zurück.
In Summe der letzten drei Jahre werden die Veränderungen noch augenfälliger: Während sich die Zuführungen von frischem Geld zu den Bankeinlagen auf 60,4 Milliarden Euro beliefen, lagen die Wertpapierkäufe mit 135,6 Milliarden Euro mehr als doppelt so hoch. Die schweizerischen Sparer haben den Kapitalmarkt also wiederentdeckt. (SDA/rae)