In der Sonntagspresse animierte Thomas Jordan (60), Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), dazu, die eigene Bank zu wechseln. Nachdem die SNB im September den Leitzins bei 1,75 Prozent belassen hat, profitieren die Finanzinstitute. Sie bekommen zwischen 1,25 und 1,75 Prozent Zins für Gelder, die sie bei der SNB angelegt haben.
Viele Banken geben diesen Zinsvorteil aber nur spärlich an ihre Kundinnen und Kunden weiter. Darum ruft Jordan im Wettbewerb für höhere Zinssätze zum Bankwechsel auf. Blick liefert die aktualisierte Übersicht, bei welcher Bank es wie viel Zins gibt. Zuletzt mit Erhöhungen per 1. Dezember 2023. Per 1. Januar 2024 will die Migros-Bank an der Zinsschraube drehen – und eröffnet damit das Rennen für weitere Zinserhöhungen.
Yuh
Die Online-Bank Yuh hob ab dem 1. Oktober ihr Limit auf: Alle Kunden, egal wie viel Geld sich auf dem Konto befindet, erhalten 1,0 Prozent Zinsen. Hinter Yuh stehen Swissquote und die Postfinance.
Valiant
Auch die Bank Valiant erhöht ihre Zinssätze trotz Zinspause bei der Schweizerischen Nationalbank. Per 1. Oktober gibt es auf dem Sparkonto etwa 0,8 Prozent für Guthaben bis 50'000 Franken. Per 1. November 2023 folgen dann auch im Vorsorgesortiment Zinssatzerhöhungen – auf einem Vorsorgekonto 3a fliessen 1,0 Prozent Zins. Kunden, die Neugeld auf das Sparkonto Plus überweisen, erhalten weiterhin einen Zinssatz von 1,5 Prozent.
Raiffeisen
Per 1. November gibt die Raiffeisen unter anderem diese Zinsempfehlungen aus: Bei Privatkunden empfiehlt Raiffeisen Schweiz den Raiffeisenbanken, Beträge bis 100’000 Franken auf Mitgliedersparkonten mit 1,1 Prozent zu verzinsen. Beträge ab 100’000 Franken auf Mitgliedersparkonten sowie Beträge auf Sparkonten in Schweizer Franken neu mit 0,7 statt 0,6 Prozent zu verzinsen. Die Raiffeisenbanken sind autonom und frei in der Ausgestaltung ihrer Konditionen.
Bank Avera
Die Bank Avera erhöht per 1. November die Zinsen bei den Spar- und Vorsorgekonten. Kundinnen und Kunden erhalten auf dem normalen Sparkonto für Guthaben bis zu 100'000 Franken einen Zinssatz von 0,7 Prozent (zuvor 0,5%), während sie auf dem Sparkonto Top 1,45 Prozent Zinsen erhalten. Beim Anlagesparkonto gilt ein Zinssatz von 0,8 Prozent für Anlagevolumen bis 250'000 Franken, für grössere Vermögen beträgt der Zinssatz neu 0,7 Prozent.
Bank CIC
Die Bank CIC passt ihre Zinssätze ab dem 1. November 2023 an. Auf dem Sparkonto gibt es neu 1 Prozent Zins (bisher 0,85 %), auf dem Anlagekonto in Franken neu 1 Prozent (bisher 0,85 %), für das 3a-Vorsorgekonto bietet sie 1,40 Prozent (bisher 1,25 %) Verzinsung und auf dem Freizügigkeitskonto gibt es jetzt 1 Prozent (bisher 0,75 %) Zins. «Damit bietet die Bank CIC ihren Kundinnen und Kunden einen der besten Zinssätze in der Schweiz», wirbt die Bank.
Bank WIR
Die Bank WIR führte ein neues Sparkonto ein, das eine Verzinsung von 1,8 Prozent bietet. Dies gilt jedoch nur Neugelder bis 500'000 Franken und bis zum 31. März 2024. Darüber liegende Beträge verzinst die Bank mit 0,25 Prozent. Auf dem Sparkonto zahlt die Bank WIR 0,65 Prozent bei Guthaben bis 500'000 Franken.
Credit Suisse
Seit Anfang Juli erhalten CS-Kundinnen und -Kunden auf Sparkonten bis zu einer Limite von 50'000 Franken einen Zins von 0,75 Prozent. Alle darüber liegenden Guthaben werden mit 0,3 Prozent verzinst. Die bisherige Verzinsungsobergrenze von 500'000 Franken wurde aufgehoben. Die Zinsen auf Freizügigkeits- und 3a-Konten hat die CS auf 0,3 beziehungsweise 0,8 Prozent erhöht. CSX Platinum Sparkonto: Hier beträgt der Zins bis 250'000 Franken weiterhin 1,5 Prozent. Für darüber liegende Beträge sind es 0,5 Prozent und ab 500'000 Franken 0,3 Prozent.
Neon
Per 1. Juli erhöhte die Onlinebank «Neon» ihre Zinsen für Einlagen bis zu 25'000 Franken auf 0,90 Prozent pro Jahr. Für Guthaben ab 25'000 Franken gibt es derzeit 0,65 Prozent.
Migros Bank
Die Migros Bank nimmt per 1. Januar 2024 diverse Anpassungen bei der Verzinsung ihrer Konten vor. Dabei profitieren vor allem Junge: Beim Jugendsparkonto, dem Geschenksparkonto oder dem Sparkonto Free25 steigt der Zins auf 1,25 Prozent von zuvor 1,00. Beim Jugendangebot Privatkonto Free25 klettern die Zinsen zudem auf 0,50 Prozent von 0,40. Für das Bonus-Sparkonto gibt es gar neu 1,4 Prozent (zuvor 1,3).
Bank Cler
Per 1. Oktober wird der Zinssatz des Sparkonto Plus auf 1,8 Prozent erhöht (+0,15 Prozent). Dieser Zinssatz setzt sich aus einem Zinsbonus von 1,0 Prozent auf Nettoneugeld und einem Basiszins von 0,8 Prozent zusammen. Die Zinssätze der Spar- und Vorsorgekonten für Privatkunden werden ebenfalls per 1. Oktober um mindestens 0,15 Prozent gestiegen. Unter anderem werden das traditionelle Sparkonto (bis 500'000 Franken Guthaben) und das Mietersparkonto neu mit 0,6 Prozent verzinst. Nutzer der Neobanking-App Zak erhalten bereits seit 1. August einen Zins von 1 Prozent (bis 25'000 Franken Guthaben).
Postfinance
Die Post-Tochter hat die Zinsen auf Spar- und Freizügigkeitskonten per 1. August erhöht. Postfinance zahlt ihren Kunden auf Sparkonten bis zu einem Betrag von 50'000 Franken einen Zins von 0,8 Prozent. Zuvor hatte die Bank entsprechende Vermögen auf diesen Konten mit 0,7 Prozent verzinst. Bei Jugendsparkonten in Schweizer Franken bis 25'000 Franken erhöhte die Bank den Zins von zuvor 1,0 Prozent auf 1,1 Prozent.
UBS
Auch die UBS hat die Zinsen ab dem 1. Juli erhöht. Das 3a-Vorsorgekonto wird mit 0,8 Prozent verzinst, das Sparkonto bis zu 50'000 Franken mit 0,75 Prozent und danach mit 0,30 Prozent. Dazu gibt es von Anfang Juli bis Ende Dezember 2023 noch ein Spezialangebot für Neueröffnungen: 1,50 Prozent Zinsen bis zu einem Guthaben von 250'000 Franken.
VZ Depotbank
Die VZ Depotbank AG verzinst die Spareinlagen ihrer Kunden mit 1,0 Prozent.
Kantonalbanken
Auch diverse Kantonalbanken erhöhen die Zinsen für Sparer, wie auch die Thurgauer Kantonalbank. Seit August erhalten Kundinnen und Kunden auf das Sparkonto bis 100'000 Franken 0,8 Prozent Zinsen. Über 100'000 Franken sind es noch 0,50 Prozent. Beim Sparkonto Premium gibt es bis zu einem Vermögen von 100'000 gar 1,10 Prozent Zins.
Bei der Graubündner Kantonalbank erhalten Sparer je nach Stufe der GKB-Sparpyramide seit dem 1. Juli bis zu 1,25 Prozent Zins. Aufs klassische Sparkonto gibt es 0,6 Prozent, aufs Jugendsparkonto 1,0 Prozent.
Bei der Zuger Kantonalbank erhalten Kundinnen und Kunden per 1. November auf dem Sparkonto plus bis zu einem Guthaben von 200'000 Franken neu 1,1 Prozent pro Jahr. Aktuell sind es 1,0 Prozent. Das Vorsorgekonto Sparen 3 wird neu ebenfalls mit 1,1 Prozent verzinst. Beim Sparkonto Firmen erhöht die Bank den Zinssatz bis zu einem Kontostand von 200’000 Franken auf 0,8 Prozent.
Die Zürcher Kantonalbank als grösste Schweizer Kantonalbank hat per 1. Dezember 23 die Zinsen auf den Sparkonten von 0,75 auf 0,85 Prozent erhöht (bis 50'000 Fr.), beim Jugendsparkonto von 1,00 auf 1,10 Prozent (bis 50'000 Fr.).
Die Luzerner Kantonalbank hat die Zinsen auf diversen Konten per 1. August angehoben. Beispielsweise gilt bei einem Sparkonto bis 100'000 Franken ein Zinssatz von 1,0 Prozent, bei höheren Beträgen von 0,9 Prozent.
Die Obwaldner Kantonalbank erhöht Zinssätze auf Zahl-, Spar- und Vorsorgekonten per 1. November 2023. Auf dem Zinsli-Sparkonto gibt es dann neu 1,5 Prozent Zins (bis 20'000 Franken) statt bislang 1,25 Prozent. Das 3a-Vorsogekonto wird neu mit 1,1 statt bislang 1 Prozent verzinst (bis 50'000 Franken).
Auch bei der St. Galler Kantonalbank sind die Zinsen im Sommer gestiegen. Die Guthaben auf dem Sparkonto werden seit 1. Juni 2023 mit 0.8 Prozent (bis CHF 250'000) verzinst. Die Basler Kantonalbank (BKB) gewährt seit Mai für das allgemeine Sparkonto einen Zinssatz von 0,60 Prozent für die ersten 100'000 Franken, für höhere Einlagen gilt ein solcher von 0,40 Prozent.
Die Glarner Kantonalbank (GLKB) erhöht die Zinsen per 1. Dezember 2023. Neu gibt es auf dem Sparkonto 0,70 Prozent Zins bei einem Vermögen von bis zu 50'000 Franken. Das ist ein Anstieg von 0,10 Prozent. Weiter verzinst die GLKB Vermögen mit 0,50 Prozent (bis 250'000 Franken) und 0,40 Prozent (mehr als 250'00 Franken). GLKB-Aktionärinnen oder -Aktionären profitieren zudem mit dem Aktionärs-Sparkonto plus von einem attraktiven Vorzugszins.