Früh morgens stehen sie in der Backstube, die Bäcker dieses Landes. Arbeiten oft sieben Tage die Woche. Wir alle lieben ihre frischen Gipfeli. Nerven uns, wenn wir diese sonntags wegen des Lockdowns nicht frisch kaufen können. Den Grossteil des Brots posten wir dann – aus purer Bequemlichkeit – aber doch beim Grossverteiler. Das hat Folgen. Woche für Woche macht ein Bäcker seinen Backofen aus. Für immer.
Diesmal trifft es einen Traditionsbäcker aus dem Thurgau. Am 19. Januar hat das Bezirksgericht Frauenfeld den Konkurs über das Café-Confiserie Hirt eröffnet. Das Einzelunternehmen von Markus Hirt in Frauenfeld mit Ladengeschäft, Restaurant, Hotel und Catering ist Geschichte. Nach 25 Jahren. Er sagt zum «St.Galler Tagblatt»: «Es ist eine Katastrophe. Es tut mir unendlich leid.»
«Fatale Umsatzeinbrüche»
Bis zuletzt hat Markus Hirt gekämpft. Er hat die Strukturen angepasst, neue Angebote kreiert, das Sortiment verändert und auch die Öffnungszeiten angepasst. Genützt hat das alles nichts. Letztlich hat dem Geschäft die Corona-Krise den Rest gegeben. Die Gäste sind ausgeblieben. An eine Weiterführung des Betriebs war nicht mehr zu denken.
Hirt hat es grad mehrfach getroffen. Auch die Übernachtungszahlen sind zurückgegangen. Die Umsatzeinbrüche im Catering bezeichnet er gar als «fatal». «Alles ist komplett zusammengebrochen», informiert er seine Kunden auf Facebook. 30 Angestellte verlieren ihren Job.
Alles versucht, die Jobs zu retten
Man habe alles versucht, die Stellen zu retten. «Leider erfolglos», so Hirt. Nun will er seine Mitarbeitenden wenigstens noch möglichst gut bei der Suche nach einem neuen Job unterstützen. (pbe)