«Der Verlust von Kunden schmerzt»
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Schweiz-Chef Helfenstein:«Der Verlust von Kunden schmerzt»

Sparguthaben, Aktienkurs und Arbeitsplätze
Wie nah am Abgrund ist die Credit Suisse?

Erinnerungen an den Kollaps von Lehman Brothers werden wach. Das globale Banken-Beben – mittendrin die Schweizer Grossbank Credit Suisse – verunsichert Anleger und Kleinsparer. Was bedeutet der Börsenabsturz der CS für uns? Wie gefährdet ist die Bank?
Publiziert: 15.03.2023 um 20:28 Uhr
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Aktualisiert: 15.03.2023 um 21:18 Uhr
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Dunkle Wolken über der Credit Suisse: Der Aktienkurs der Schweizer Grossbank fällt ins Bodenlose.
Foto: keystone-sda.ch
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Christian KolbeRedaktor Wirtschaft

Das gab es noch nie: Am Mittwoch sackte die Aktie der Credit Suisse erstmals unter 2 Franken – zwischenzeitlich rutschte die CS bis zu 29 Prozent ins Minus. Die Gläubiger haben den Glauben an die Schweizer Grossbank verloren. Anleger schichten ihre Vermögen um und ziehen sie von der CS ab. Die französische Premierministerin Elisabeth Borne fordert die Schweizer Behörden auf, die Probleme der CS zu lösen.

Viele Kleinsparer fragen sich nun, wie lange das noch geht und ob ihr Geld noch gut bei der CS aufgehoben ist. Blick hat Antworten auf die brennendsten Fragen.

Die Credit-Suisse-Aktie ist so wenig wert wie noch nie. Warum der Absturz?

Das Bankenbeben in den USA verschiebt sich nach Europa, Epizentrum ist die Credit Suisse. Das Vertrauen von Anlegern wie auch Gläubigern in die Bank ist weg, entsprechend fliehen die Aktionäre in Scharen und steigen die Preise für Kreditausfallversicherungen. Zudem hat die grösste Aktionärin, die Saudi National Bank, erneut betont, sie werde kein Geld mehr einschiessen.

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Wie tief kann die CS-Aktie noch fallen?

Theoretisch ist bei null Franken Schluss. Allerdings will die Bank den Aktionären eine Dividende von 5 Rappen pro Aktie ausschütten, also ist Aktie bis zur Ausschüttung mindestens so viel wert. Doch ist davon auszugehen, dass der Aktienkurs schon früher einen Boden findet – entweder weil der Staat eingreift oder sich Investoren günstig mit der Aktie eindecken. Vielleicht in der Hoffnung, dass es zu einer Übernahme kommt.

Warum kommt die CS dermassen unter die Räder?

Die Bank bezahlt die Zeche dafür, dass sie sich mit der Neuaufstellung zu viel Zeit gelassen hat. Schon Ex-CEO Thomas Gottstein (59) sprach von Übergang und Transformation, jetzt soll es gemäss der neuen Führung bis 2025 dauern, bis die Bank wieder profitabel ist. Das geht vielen Kunden und Aktionären zu lange – vor allem auch wegen der Unsicherheit an den Märkten und im Finanzsektor.

Kann der Absturz an der Börse zum Konkurs führen?

Nein. Die Bank verfügt über eine genügend grosse Kapitaldecke, auch im Vergleich mit anderen Banken. Das Problem ist vielmehr ein psychologisches, dass die Panik an den Märkten nicht auf die Kunden der Bank übergreift.

Wie gefährdet ist die Grossbank tatsächlich?

Das weiss niemand so genau. Das Problem sind all die Gerüchte und Spekulationen. Wichtig ist nun, dass wieder Vertrauen in die Bank geschaffen wird. Das wird wohl ohne kräftige kommunikative oder auch finanzielle Garantien vonseiten des Staates nicht mehr gehen. Darum soll die Bank gemäss unbestätigten Berichten bereits ersucht haben. Es wäre nicht erstaunlich, würden Nationalbank oder Finma in den nächsten Tagen ein Machtwort sprechen.

Müssen Kunden um ihre Ersparnisse bangen?

Nein! Geld auf dem Bankkonto ist bis 100'000 Franken durch die Einlagensicherung gedeckt. Darüber hinaus hat die Bank genug Kapital, um auch grössere Geldbeträge zu decken. Zudem gehören alle Wertpapiere in Kundendepots zum Sondervermögen und wären selbst bei einer Pleite der Bank geschützt.

Was müsste passieren, dass die CS tatsächlich in Finanznot kommt?

Wenn die Kunden in Panik geraten sollten und plötzlich sehr viele aufs Mal ihr Geld abziehen, es also zu einem Bank Run käme. Doch dafür besteht im Moment kein Anlass.

Wie kann die Bank das Vertrauen der Kleinsparer sichern?

Eine sehr schwierige Aufgabe. Indem sie das Gespräch mit den Kundinnen und Kunden sucht und aufzeigt, dass ihr Geld bei der Bank trotz allem noch in guten Händen ist. Denn offenbar reichen nicht mal Sonderkonditionen, um alle Kunden zu halten. Noch schwieriger wird es, neue Kunden zu finden, die bereit sind, ihr Geld zur CS zu bringen.


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