Software misst Aktivitäten von Telefonieren, Mailen, Meetings
Novartis überwacht Mitarbeitende im Homeoffice

Big Pharma, grosse Kontrolle. Und das mit Zustimmung der Angestellten. Novartis kontrolliert die Homeoffice-Arbeit. Wie, erklärt der Personalchef gleich persönlich.
Publiziert: 14.09.2020 um 11:29 Uhr
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Aktualisiert: 18.01.2021 um 08:03 Uhr
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Novartis überwacht Mitarbeitende mit einer Software im Homeoffice.
Foto: keystone-sda.ch

Seit dem Lockdown hat das Homeoffice einen deutlichen Aufschwung erhalten. Auch ausserhalb der Quarantäne bieten immer mehr Unternehmen freiwillig Arbeit zu Hause an. So ist auch Novartis an vorderster Front unter den Schweizer Grossfirmen dabei.

Der Pharma-Konzern ermöglicht seinen Mitarbeitenden, freiwillig ins Homeoffice zu gehen. Gleichzeitig verwendet das Unternehmen eine Software, um die Angestellten zu überwachen. Das berichtet der «Tages-Anzeiger».

Das Programm «Arbeitsplatz-Analytics» misst Daten von jeweils 30 Mitarbeitenden gleichzeitig. Es zeigt an, wie oft diese mailen, telefonieren oder digitale Meetings abhalten. Wie Personalchef Steven Baert der Zeitung sagt, sei dies freiwillig und der Grossteil der Mitarbeitenden stimmten dem Prozess zu.

Montags und freitags kommen weniger ins Büro

Die Daten von Novartis zeigen: An Randtagen sind viel mehr Personen im Homeoffice. «Die Aktivität der Mitarbeitenden nimmt montags und freitags nicht ab», so Baert, «an diesen Tagen als auch insgesamt sinkt das geleistete Arbeitsvolumen nicht.» Die Vorgesetzten müssen nicht mehr um Homeoffice gebeten, sondern nur noch informiert werden.

Um sich im Homeoffice einzurichten, macht Novartis einmalig 680 Franken locker pro Person. Vorerst baut sie die Büroräume noch nicht ab, sondern möchte die Räume vermehrt für Gruppenarbeiten einsetzen.

App für das Privatleben

Von zu Hause zu arbeiten, bedeutet für viele Mitarbeitende mehr Zeit vor dem Computer. Novartis hat dafür eine App parat. Diese ermahnt zu Pausen und gibt Tipps zu Schlaf, Erholung und Ernährung.

«Ich kann versichern, dass wir von der App keine Mitarbeiterdaten erhalten», meint Baert gegenüber dem «Tages-Anzeiger». (lui)

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