Obwohl weltweit mit Hochdruck an einer Covid-19-Impfung geforscht wird, ist nicht so bald mit einem Ende der Pandemie zu rechnen. Das sagt Vas Narasimhan (43), Konzernchef von Novartis.
Die Hoffnung im Frühjahr, dass es sich bei dem Virus um eine kurze Welle von Ansteckungen handele, habe sich als falsch erwiesen. «Jetzt ist klar, dass die Pandemie andauert, sicher dieses und vermutlich bis weit in das nächste Jahr hinein.»
Im Gespräch mit der «NZZ» erwartet der Spitzenmanager auch im kommenden Jahr noch erhebliche Einschränkungen sowohl im Geschäfts- als auch im Alltagsleben. Auch an uneingeschränktes Reisen sei weiterhin nicht zu denken. Das habe auch damit zu tun, dass sich die Erforschung von Wirkstoffen gegen das Coronavirus noch in einer «sehr frühen Phase» befinden würden.
«Einschränkungen über das ganze Jahr 2021»
Novartis analysiere derzeit fast zwanzig bestehende Wirkstoffe in klinischen Versuchen auf möglichen Nutzen für die Behandlung von Corona-Patienten. Doch «es dauert länger, als wir erwartet haben», so Narasimhan.
Der Basler Medikamentenhersteller Novartis benötige bei der Covid-Forschung mehr Zeit als gedacht. Vielleicht brauche man auch externe Partner. Auch wenn es Ende des Jahres oder Anfang 2021 einen Impfstoff und sonstige Medikamente gegen Covid-19 geben sollte: «Wir rechnen über das ganze Jahr 2021 hinweg immer wieder mit Einschränkungen, etwa bezüglich Reisen. Das scheint mir realistisch, und wir planen damit.»
«Die Frage ist, wann sind wir beim Impfstoff und bei den Behandlungsmethoden so weit, dass die Welt mit dem Virus leben kann.» Novartis gehe nicht davon aus, dass das «Virus plötzlich verschwindet oder genügend Leute immun sind». (kes)