So verteuert die Nähe zum Stadtzentrum Ihren Eigenheim-Kauf
Jede Minute weniger Pendeln kostet 21'000 Franken

Zeit ist Geld – das gilt offensichtlich auch für Immobilien. Ein um eine Minute kürzerer Pendelweg verteuert ein Einfamilienhaus um mehrere Zehntausend Franken.
Publiziert: 10.11.2021 um 07:30 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2021 um 13:19 Uhr
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Wohnen im Grünen ist schön und gut – doch schlussendlich wollen Schweizerinnen und Schweizer eben doch am liebsten in der Nähe eines Stadtzentrums wohnen. Im Bild: Neftenbach ZH.
Foto: Keystone
Dorothea Vollenweider

Wohnen im Grünen ist schön und gut – doch schliesslich wollen Schweizerinnen und Schweizer eben doch am liebsten in der Nähe eines Stadtzentrum wohnen. Das ist das Resultat einer neuen Immobilien-Studie der Raiffeisen-Bank.

Diese zeigt, wie viel teurer eine Immobilie mit abnehmender Pendelzeit in ein Stadtzentrum wird. Das Resultat: Rund um Zürich kostet jede Minute weniger Pendeln in die Stadt bei einem Einfamilienhaus rund 21'000 Franken. Bei einer Eigentumswohnung sind es 15'500 Franken. Nur eine Viertelstunde weniger Pendeln machen da stolze 315'000 respektive 232'000 Franken aus, wenn man bei diesen beiden Beispielen bleibt.

Die Lage und nochmals die Lage

Raiffeisen hat für die Studie die Preise für ein Einfamilienhaus (Neubau, 5 Zimmer, 750 Quadratmeter Wohn- und 400 Quadratmeter Grundstücksfläche) und eine Eigentumswohnung (Neubau, 4 Zimmer und 100 Quadratmeter Wohnfläche) in Abhängigkeit von ihrer zeitlichen Distanz zum nächsten grossen Stadtzentrum geschätzt.

Laut den Studienverfassern bleibt die Erreichbarkeit der Stadtzentren auch nach Corona eines der gewichtigsten Kriterien beim Hauskauf. Und das schlägt sich im Preis nieder. Auch bei den Immobilien gilt offensichtlich: Zeit ist Geld. «Der Markt spielt an den guten Lagen», sagt Martin Neff (61), Chefökonom von Raiffeisen Schweiz. Häuser in Gemeinden mit unterdurchschnittlicher Standortqualität seien kaum gefragt.

Es geht auch unter einer halben Million

Darum hat das auch seine gute Seite: «Trotz Rekordpreisen gibt es in der Schweiz nach wie vor bezahlbare Einfamilienhäuser. Nur halt nicht an den Toplagen», sagt Neff.

So waren 30 Prozent aller Ende September 2021 auf Internetportalen ausgeschriebenen Einfamilienhäuser für weniger als 750'000 Franken zu haben, 13 Prozent sogar für weniger als 500'000 Franken.

Günstige Immobilien gebe es im aktuellen Marktumfeld aber meist nur noch in peripheren Regionen. So gibts in den Regionen Leuk BE, Thal SO, Tre Valli TI, Jura, Glarner Hinterland, Mesolcina GR und Entlebuch LU über 90 Prozent der ausgeschriebenen Einfamilienhäuser noch für weniger als eine Million Franken.

Mehr noch: Im Glarner Unterland, im Oberaargau, der Region Schwarzwasser BE, der Region um Visp VS, im Kandertal BE, in der Region Grenchen SO, im Goms VS, im Berner Jura, im Val de Travers NE und in der Region Via Mala GR kosten zwischen 80 und 90 Prozent der Einfamilienhäuser immer noch weniger als eine Million Franken, führt die Raiffeisen aus.

Das durchschnittliche, auf Immobilienplattformen ausgeschriebene Haus war laut der Genossenschaftsbanken-Gruppe mit einem Preisschild von 1,08 Millionen Franken versehen.

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