Diese Bilder werden wir so schnell nicht vergessen: Tausende geparkte Passagierjets auf Rollfeldern in ganz Europa. In der Schweiz mussten die Airlines Swiss und Helvetic sogar auf den ehemaligen Militärflugplatz Dübendorf ZH ausweichen, um all ihre Flugzeuge zu parkieren. Flugzeuge, die herumstehen anstatt zu fliegen, sind Ausdruck einer tiefen Krise.
Und die dauert in der Luftfahrt noch an: An Europas Flughäfen stehen wegen der Corona-Krise immer noch rund 3400 Passagierjets dauerhaft am Boden. Nach einer am Dienstag vorgestellten Auswertung der Luftverkehrsorganisation Eurocontrol ist das mehr als doppelt so viel wie im Vorkrisen-Sommer 2019.
Auf Höhepunkt 7200 Jets am Boden
Damals war ein Tiefstwert von 1470 nicht genutzten Jets registriert worden. Auf dem Höhepunkt des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 waren im Wochenschnitt sogar fast 7200 Flugzeuge inaktiv.
Da es im Sommer regelmässig eine höhere Nachfrage nach Flügen gibt, sind saisonale Schwankungen laut Eurocontrol üblich. Auch Wartungen und planmässige Ausserbetriebnahmen werden in den Zahlen erfasst.
Im Corona-Sommer 2020 waren noch 3575 Jets inaktiv, so dass nun eine gewisse Erholung sichtbar wird, die aber noch längst nicht das Vorkrisen-Niveau wiederherstellt. Seit Mai wurden rund 800 Flugzeuge wieder in Betrieb genommen.
Flugbewegungen deutlich unter Vorkrisenniveau
Das zeigt sich auch in der Zahl der Flugbewegungen in Europa: Mitte April 2020 gab es Tage mit gerade mal noch rund 2000 Flügen in ganz Europa. Zur Einordnung: In normalen Zeiten wickelt der Flughafen Zürich im Schnitt 754 Flüge pro Tag ab.
Inzwischen haben sich die Zeiten wieder etwas gebessert, sind es wieder über 16'000 Flüge täglich. Das ist aber immer noch über 50 Prozent unter dem Vorkrisenniveau von 2019. (SDA/koh)