SNB im Minus
Säckelmeister der Kantone bleiben cool

Die Kantone müssen heuer ohne SNB-Millionen haushalten. Kein Grund zur Panik, sagen Finanzdirektorinnen – und freuen sich auf künftige Ausschüttungen.
Publiziert: 15.01.2023 um 16:34 Uhr
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Die Schweizerische Nationalbank machte im vergangenen Jahr 132 Milliarden Franken Verlust. Gewinnausschüttungen an Bund und Kantone wird es heuer keine geben.
Foto: imago images/Andreas Haas
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Peter AeschlimannRedaktor

Auch wenn es sich abgezeichnet hatte: Eine schlechte Nachricht bleibt eine schlechte Nachricht. Rekordmässige 132 Milliarden Franken beträgt der Verlust, den die Schweizerische Nationalbank (SNB) im letzten Jahr eingefahren hat. Die Kantone gehen leer aus. Die Säckelmeister, die trotz dunkler Wolken am Anlagehorizont mit einer Gewinnausschüttung gerechnet haben, müssen jetzt den Gürtel enger schnallen. Wo wird gespart und wo sind mögliche Steuererhöhungen zu erwarten? SonntagsBlick hat bei allen Finanzdirektorinnen und -direktoren nachgefragt.

Die gute Nachricht vorweg: Es herrscht keine Panik. Niemand kündigt Steuererhöhungen an, niemand legt ein Grossprojekt auf Eis. Ein einmaliges Ausbleiben des Geldsegens sei absolut stemmbar, lautet der Tenor. Dieser Optimismus herrschte auch schon mehrheitlich bei der Budgetplanung. 16 Kantone hatten mit dem Zustupf gerechnet, zehn Kantone planten ohne die SNB-Millionen.

Der Kanton Bern etwa liebäugelte mit 320 Millionen, Zürich mit 236 Millionen und die Waadt mit 187,6 Millionen. «Das Ausbleiben der Gewinnausschüttung ist schmerzhaft», sagt die Berner Finanzdirektorin Astrid Bärtschi (Mitte). «Es muss mit einem Defizit und einer Neuverschuldung gerechnet werden.» Wo in Bern gespart werden soll, kläre man derzeit ab.

Wie in vielen Ständen trugen die SNB-Millionen im Kanton Zürich dazu bei, dass der Staatshaushalt während der Pandemie im Gleichgewicht blieb. Der Ausfall der Ausschüttung sei zwar unerfreulich, aber verkraftbar, sagt ein Sprecher der Zürcher Finanzdirektion.

Die meisten Kantone gehen davon aus, dass es in ein bis zwei Jahren wieder eine Gewinnausschüttung geben wird.

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