Sind das schlechte Vorzeichen?
On-Gründer verkauft Aktienpaket von über 5,1 Millionen Dollar

Roger Federers Schuhmarke kommt in den letzten Tagen nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus. Jetzt wird bekannt, dass Mitgründer David Allemann ein weiteres Aktienpaket in Millionen abgestossen hat. Blick erklärt, was das bedeutet.
Publiziert: 16.02.2024 um 17:57 Uhr
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Aktualisiert: 18.02.2024 um 09:37 Uhr
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David Allemann, On-Mitgründer, verkauft ein weiteres Aktienpaket.
Foto: Thomas Meier

Die Schweizer Schuhmarke On wächst rasant. Seit dem Börsengang vor knapp zweieinhalb Jahren ist der Umsatz um eine Milliarde Dollar gestiegen. Jetzt wird bekannt, dass Mitgründer David Allemann (53) im Dezember ein weiteres Aktienpaket in Millionenhöhe verkauft hat.

Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Pflichtmitteilung der US-Börsenaufsicht SEC hervor. Das Paket umfasste 172'000 Aktien und hat einen Wert von 5,1 Millionen Dollar (4,5 Millionen Franken), wie das Schweizer Fachportal «Tippinpoint» schreibt. Wenn ein Mitgründer seine Aktien loswerden will, ist das in vielen Fällen kein gutes Zeichen. Wie sehen die Umstände bei der beliebten Schweizer Marke aus?

Verkauf von 100 Millionen angemeldet

Die Aktien des Sportschuhlabels sind an der New Yorker Börse kotiert. Aus offiziellen Angaben des Unternehmens wurde im letzten Oktober schon bekannt, dass die On-Manager im Jahr 2023 Aktienverkäufe von über 100 Millionen Franken angemeldet haben. Über den Tisch gingen schlussendlich nur die Hälfte davon.

Auch Mitgründer Allemann meldete einen Verkauf von Aktien im Wert von 7,3 Millionen Franken im vergangenen Juli. Jetzt kommt ein weiterer dazu. Besorgniserregend ist das aber nicht. Sondern vielmehr ein weiterer Schritt zur Diversifikation.

Die 4,5 Millionen Franken sind nur ein kleiner Prozentsatz der Aktien, die Allemann an der On-Holding hält. Er ist finanziell also weiterhin an den Erfolg von On gebunden. Da der Verkauf schon im Dezember stattgefunden hat, ist auch keine Verbindung zum Shitstorm in diesem Jahr auszumachen.

Die negativen Schlagzeilen um den Laufschuh

Zur Erinnerung: Die Schuhmarke mit dem Gesicht Roger Federers (42) stand in letzter Zeit in schlechtem Licht. Eine Recherche des Konsumentenmagazins «K-Tipp» zeigte im Januar auf, dass On auf besonders hohe Margen pocht. Für den Schuh «Roger Advantage» zahlen Schweizer Kundinnen und Kunden im Onlineshop 190 Franken. Dabei lässt On die Schuhe für gerade mal 17.86 Franken in Vietnam herstellen. Der Konzern betont gegenüber Blick, dass man von Anfang an darauf gesetzt habe, als hochinnovative Premium-Sportmarke wahrgenommen zu werden. «Es war immer unser Anspruch, Produkte zu entwickeln, die die höchsten Anforderungen erfüllen.»

Wenige Tage später kam die Forderung auf, dass On das Schweizerkreuz auf den Schuhen entfernen soll. Bei Produkten, die hierzulande auf den Markt kommen, muss die Holding zwar bereits seit Jahren auf das Schweizerfähnchen verzichten. Im Ausland aber sind On-Schuhe nach wie vor mit einem Schweizerkreuz versehen. Die Forderung wurde bislang ignoriert. On argumentiert, dass die Produktinnovation von 900 Experten in Zürich vorangetrieben werde.

Auch in dieser Woche kommt die Schweizer Firma nicht aus den negativen Schlagzeilen heraus. Am Mittwoch wurde bekannt, dass On falsche Herstellerangaben ihrer Schuhe vorgibt – und das in jedem zweiten Fall. «Mit dem starken Wachstum werden On-Produkte, im Gegensatz zu früher, nicht mehr nur bei einem Hersteller produziert, sondern an mehreren Standorten. Deshalb sind wir zurzeit dabei, die Ausweisung der Produkte-Hersteller zu aktualisieren», erklärt der Hersteller.

Die Augen bleiben weiterhin auf die beliebte Schuhmarke gerichtet.

(wgr)

Der ursprüngliche Artikel wurde um eine Stellungnahme von On ergänzt.

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