Auf einen Blick
- Tiny Häuser mit Traumaussicht in Langnau am Albis sind ausgeschrieben
- Lage an beliebtem Albispass, Lärmbelastung durch Motorradfahrer und Autos
- Sechs Fertighäuser aus Lettland – 27 Quadratmeter für 1630 Franken pro Monat
Was für eine Aussicht! Vom Schlafzimmer aus schweift der Blick von der Stadt Zürich über den Zürichsee bis in die Glarner Alpen. Sowas kommt nur selten auf den Markt. Für 2130 Franken Miete im Monat gibt es in Langnau am Albis ZH ein neues Tiny Haus mit 2,5 Zimmern und einer Wohnfläche von 51 Quadratmetern. «Ideal für Individualisten und Liebhaber eines modernen, minimalistischen Lebensstils», heisst es in der Annonce auf dem Immoportal Homegate.
Die Mieterinnen und Mieter bekommen eine moderne Küche, voll ausgestattet mit Induktionskochfeld, Backofen, Dampfabzug, Geschirrspüler und Kühlschrank. Ein Wohnzimmer und ein separates Schlafzimmer mit Galerie. Sowie eine «stilvolle Nasszelle» mit Regendusche. Auf einen Schlag kommen sechs Tiny Häuser auf den Markt, neben jenem mit 2,5 Zimmern auch zwei kleinere mit 1,5 Zimmern und 27 Quadratmetern Wohnfläche – für 1630 Franken monatlich. Sie haben teilweise auch eine überdeckte Veranda oder einen grossen Balkon.
Bei Töfffahrern beliebter Pass
Der Haken: Die kleinen Häuser liegen in einer Haarnadel-Kurve am Albispass, direkt unter der Passhöhe. Mieterinnen und Mieter dürfen nicht lärmempfindlich sein. Denn der Pass ist beliebt bei Töfffahrern und bei Besitzern von sportlichen und lauten Autos. An einem schönen Wochenende ist viel los auf der kurvenreichen Strecke vor den Toren Zürichs. Mal eben auf dem Balkon in Ruhe die Zeitung lesen, ist dann nicht.
Gebaut wurden die sechs Fertighäuser in Lettland, wie die «Zürichsee-Zeitung» berichtet. Danach wurden sie per Schiffscontainer und mit einem Sattelschlepper auf den Albis transportiert. Kopf des Projektes ist Architekt André Mörgeli, ausgerichtet auf Spezialbauten. «Hier gibt es alles, was es zum Leben braucht», sagt er. Die Häuser auf Portalen wie Airbnb zu vermieten, kommt für ihn nicht infrage. Auch ein Verkauf ist kein Thema, selbst wenn dies lukrativer gewesen wäre, wie er sagt. Die Bauherrschaft sehe die Minisiedlung als Langzeitinvestition.
«Mietpreise und Aussicht sind unschlagbar»
Architekt Mörgeli ist überzeugt, dass die Mini-Häuser bis im Frühling alle vermietet sind. «Es gibt bereits sehr viele Anfragen», sagt er. Der Standort sei vor allem für Menschen attraktiv, die bei grossen Konzernen arbeiten, aber nicht in der Stadt leben wollen. «Im Vergleich zu möblierten Kleinwohnungen in der Stadt sind diese Mietpreise und die Aussicht für unsere Klientel unschlagbar», sagt Mörgeli. Lärmig kann es dort aber wie im Zürcher Stadtzentrum sein – dafür mit besserer Aussicht.