Dank der Wohnungsnot machen manche Vermieter ein dickes Geschäft. Obwohl ohnehin schon die Mietpreise in die Höhe schiessen. Hauptsächlich in den Städten und deren Agglomerationen.
In Küsnacht ZH, das an der noblen Goldküste am Zürichsee liegt, sorgt nun ein irrer Mietpreis für Schlagzeilen. Wie die «Zürichsee-Zeitung» schreibt, ist dort eine «schöne Singlewohnung» mit 1,5 Zimmern und 56 Quadratmeter Wohnfläche für satte 2775 Franken ausgeschrieben. Für einen Einstellplatz sind darüber hinaus nochmals 200 Franken fällig.
Dafür erhält der Mieter oder die Mieterin «Parkett, eine eigene Waschmaschine und zentrale Lage». Der Bahnhof Küsnacht ist in der Tat nur 200 Meter entfernt. Darum herrscht an der Wohnstrasse auch immer Gleislärm.
Keine Erklärung für den hohen Preis
Die fast 50 Franken pro Quadratmeter, die ein Mieter hier monatlich berappen muss, sind nicht nur für diese Leistungen hoch. Selbst im noblen Küsnacht liegt der Durchschnitt laut Immobilienbewerter Real Advisor bei 34 Franken.
Vermieter Wincasa hat sich zu den Gründen für den hohen Mietpreis nicht geäussert. Warum auch? Es gibt genügend weitere Beispiele für solch hohe Preise. Und offenbar auch weiterhin genügend Abnehmer.
Es gibt Beispiele à gogo
Ein kleiner Blick ins Portal Homegate zeigt: In Zürich findet sich an der Hegibachstrasse 34 eine Zweizimmerwohnung mit gerade mal 39 Quadratmeter Wohnfläche für 2800 Franken pro Monat. In Zug gibt es eine 1,5-Zimmer-Wohnung mit 28 Quadratmeter Fläche, ebenfalls in Bahnhofsnähe, für 2440 Franken.
Im Basler Trendquartier Gundeli kostet eine Zweizimmerwohnung mit 48 Quadratmetern 2400 Franken – allerdings bereits möbliert. Sogar in Stans NW gibts Seltsames: ein Tiny House zu 37 Quadratmetern, für 3500 Franken pro Monat. «Kann auch als Airbnb gemietet werden», steht noch dazu.
Bei vielen potenziell interessanten Wohnungen steht nur «Preis auf Anfrage». Auf den sozialen Medien nennen viele die Küsnachter Wohnung «Abzocke». Den Vermietern wird das herzlich egal sein.