2023 war in vielerlei Hinsicht ein schwieriges Jahr für den Industriekonzern Ems-Chemie aus Domat/Ems GR. Die Firma litt unter dem starken Franken und diversen negativen Berichten – über harte Sparmassnahmen und überzogener Einflussnahme des Managements.
Das reflektiert sich auch in den Zahlen. Umsatz und Gewinn sanken 2023 und auch die Ausschüttung an die Aktionäre fällt tiefer aus.
Wie das von der SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher (54) geführte Unternehmen am Freitag mitteilte, ging der Umsatz um 10,4 Prozent auf 2,19 Milliarden Franken zurück. Um Währungseffekte bereinigt, wären die Verkäufe nur um 4,6 Prozent gesunken.
Nicht genügend Neugeschäft
Den grössten Teil davon erzielt das Unternehmen mit Polymeren, aus denen vor allem Autoteile, aber auch etwa Skischuhe oder Spielkonsolen gefertigt werden. Der Auto-Sektor steht für rund 60 Prozent der Ems-Umsätze.
In der Autoindustrie sei der Chipmangel zwar inzwischen gelöst, aber die Kunden würden wegen sinkender Aufträge ihre Lagerbestände mittlerweile reduzieren, erklärte Ems-Chemie. Und erfolgreich realisierte Neugeschäfte hätten die allgemeine Zurückhaltung der Konsumenten und Unternehmen sowie den Effekt des starken Frankens nicht zu kompensieren vermocht.
Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT sank in der Folge konjunktur- und währungsbedingt um 19,4 Prozent auf 493 Millionen Franken. Damit blieb erneut weniger vom Umsatz als Betriebsgewinn übrig als im Vorjahr, die entsprechende Marge sank auf 22,5 von 25,0 Prozent.
Reingewinn von 461 Millionen Franken
Unter dem Strich stand ein Reingewinn von 461 Millionen Franken – ein Minus von 13,8 Prozent. In der Folge sinkt die Dividende auf insgesamt 16 Franken je Aktie. Im Vorjahr hatte es 20 Franken pro Anteil gegeben.
Für das laufende Jahr geht Ems von einem Nettoumsatz auf Vorjahreshöhe und einem Betriebsergebnis (EBIT) leicht über Vorjahr aus. Das konjunkturelle Umfeld dürfte aber weiterhin schwierig bleiben. Vor allem das erste Halbjahr dürfte aufgrund der gedrückten Konsumstimmung in Europa sehr verhalten ausfallen, denkt das Unternehmen. (SDA/rae)