Auf einen Blick
- Swiss ist der Goldesel der Lufthansa Group, mit steigendem Wertbeitrag
- Swiss erzielte 684 Millionen Franken Gewinn – 43 Prozent des Konzerngewinns
- Swiss geniesst dadurch hohen Status und gewisse Freiheiten innerhalb der Lufthansa-Gruppe
Es gibt Vermögenswerte, die mit dem Alter immer wertvoller werden: Immobilien, Luxusuhren und Kunstwerke. Oder Airlines! Die Swiss ist ein solcher Vermögenswert für ihre Konzernmutter Lufthansa. Trug die Schweiz-Tochter im Vorjahr fast ein Drittel zum Gewinn der deutschen Lufthansa Gruppe bei, waren es im vergangenen Geschäftsjahr 2024 sogar über 43 Prozent. Dabei flog die Swiss «nur» das zweitbeste Ergebnis ihrer Geschichte ein. Ihr Gewinn betrug 684 Millionen Franken.
Ohne die Swiss wäre die Lufthansa Gruppe eine lahme Kranich-Airline. Denn im letzten Jahr brach der Gewinn auf umgerechnet 1,53 Milliarden Franken ein. Die grösste Fluggesellschaft im Verbund, Lufthansa Airlines, schrieb 2024 einen Verlust von 90 Millionen Franken.
Die Airline Swiss fliegt ihr zweitbestes Ergebnis der Geschichte ein. Der Umsatz kletterte um 6 Prozent auf 5,6 Milliarden Franken – Rekord! Der operative Gewinn blieb dagegen mit 684 Millionen Franken etwas unter dem Vorjahresrekord. Die Anzahl der Passagiere stieg um 9,2 Prozent auf 18 Millionen im letzten Jahr. Insgesamt 142'000 Flüge führte die Lufthansa-Tochter aus. Die Pünktlichkeit der Swiss lag bei 65 Prozent – etwas besser als im Vorjahr. Allerdings hat die Airline ihr eigenes Ziel von 70 Prozent verfehlt.
Die Airline Swiss fliegt ihr zweitbestes Ergebnis der Geschichte ein. Der Umsatz kletterte um 6 Prozent auf 5,6 Milliarden Franken – Rekord! Der operative Gewinn blieb dagegen mit 684 Millionen Franken etwas unter dem Vorjahresrekord. Die Anzahl der Passagiere stieg um 9,2 Prozent auf 18 Millionen im letzten Jahr. Insgesamt 142'000 Flüge führte die Lufthansa-Tochter aus. Die Pünktlichkeit der Swiss lag bei 65 Prozent – etwas besser als im Vorjahr. Allerdings hat die Airline ihr eigenes Ziel von 70 Prozent verfehlt.
Swiss in einer Klasse für sich
Die Swiss lässt die anderen Airlines der Lufthansa Gruppe in Sachen Profit weit hinter sich. Erfreulich: Auch die zweite Schweizer Tochter, die Ferienfluggesellschaft Edelweiss, erzielte ein Top-Ergebnis, mit einem Rekordumsatz von 900 Millionen Franken und einem ansehnlichen Gewinn von 81 Millionen Franken.
Die Zahlen verdeutlichen: Die 2005 für insgesamt 325 Millionen Franken übernommene Swiss ist und bleibt der absolute Goldesel der Lufthansa Gruppe. Nimmt man Edelweiss noch hinzu, machen die Schweizer Töchter 49 Prozent des Gewinns der Lufthansa Gruppe aus.
Swiss geniesst Freiheiten
Klar: Swiss und Edelweiss profitieren von der hohen Kaufkraft der Schweizer Fluggäste. Die durchschnittliche Auslastung in der Business-Klasse bei Swiss beträgt 89 Prozent, in der First-Klasse – die praktisch nur Swiss anbietet – satte 79 Prozent. Der Durchschnittsertrag pro Swiss-Passagier liegt bei 38 Franken, bei Edelweiss um die 27 Franken. Für die gesamte Lufthansa-Gruppe liegt dieser Wert bei 12 Franken.
Der Swiss-Gewinn wandert aber nicht einfach nach Frankfurt, um dortige Löcher zu stopfen. Swiss-CEO Jens Fehlinger (43) stellt klar: «Sehr viel vom Gewinn fliesst in die Swiss.» Für das Investitionsprogramm in Flotte, Kabine und Mitarbeitende, welches jährliche Ausgaben von einer Milliarde Franken über die nächsten Jahre vorsehe, nutze die Swiss «Geld, das wir auch verdient haben». Fehlinger betont, seine Airline ziehe Nutzen aus ihrer Mitgliedschaft in der Lufthansa Gruppe.
Der Goldesel-Status bringt auch Vorteile. Swiss-Finanzchef Dennis Weber (45) erklärt gegenüber Blick: «Auf uns wird im Konzern gehört.» Etwa bei Innovationsprojekten, wo die Swiss oft eine Pionierrolle einnehme und für deren Finanzierung auf wenig Widerstand treffe.
Weber führt aus, die Swiss habe von ihrer eher kleinen Rolle in Asien profitiert: Ein Markt, der in der Luftfahrt aktuell schwierig ist. Swiss ist eher auf Nordamerika fokussiert und profitiert dort aktuell von riesiger Nachfrage, bei Passagieren wie bei Fracht.
Die Lufthansa hat einen Turnaround gestartet, damit sie und die Gruppe 2025 ein deutlich besseres Ergebnis erzielen. Die Swiss kann derweil voll auf ihre Rekordinvestitionen fokussieren, die mehr Pünktlichkeit und Innovation bringen sollen.