Schneemangel und milde Temperaturen
Jetzt müssen erste Skilager abbrechen!

Die Talabfahrt zieht sich wie ein weisser Streifen durch die grüne Landschaft, der Schnee ist nass und schwer. Mitten in den Sportferien herrscht Frühlingswetter. Einige Skilagerverantwortliche sorgen bereits für die kommenden Jahre vor – und weichen in die Höhe aus.
Publiziert: 14.02.2024 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 14.02.2024 um 06:31 Uhr
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Die Talabfahrt des Skigebiets Chäserrugg zeigt sich als weisser Streifen in grüner Landschaft.
Foto: Keystone
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Sarah FrattaroliStv. Wirtschaftschefin

Die langen Ski-Unterhosen brauchen in diesem Jahr die wenigsten: Mitten in den Sportferien klettern die Temperaturen regelmässig in den zweistelligen Bereich – und das auch in den Wintersportregionen! In Alt St. Johann SG und Wildhaus SG etwa sind für Ende Woche 13 Grad angesagt. Die Ortschaften im Toggenburg sind Ausgangspunkt für Skiferien auf dem Chäserrugg (2260 m) und dem Gamserrugg (2076 m). Aufgrund ihrer vergleichsweise tiefen Lage ist die Region bekannt für ihre notorisch sulzigen Pisten.

Blick weiss: Vor wenigen Tagen wurde ein Skilager in der Region aufgrund der prekären Schneeverhältnisse sogar abgebrochen! Zwei Schulklassen aus Frauenfeld TG reisten früher nach Hause als geplant. Und ein Wintersportlager des Behindertensportverbandes PluSport blieb zwar im Toggenburg, verzichtete in der zweiten Lagerhälfte aber aufs Skifahren. Ein Teil der Kinder hat eine Gehbehinderung, ist im Monoskibob auf der Piste unterwegs – der schwere und nasse Frühlingsschnee ist in diesen Gefährten aufgrund ihres Gewichts noch schwieriger zu handeln als für andere Wintersportler.

«Wir wünschten uns links und rechts der Pisten etwas mehr Schnee», gibt Marc-Andrea Barandun, Marketingleiter bei den Bergbahnen Wildhaus zu. Betont aber auch: «Die Pisten sind bis ins Tal geöffnet!» Alleine diese Woche fänden in dem Gebiet acht Skilager mit 400 Kindern statt. Zurückhaltung sei bei den Organisatoren der Skilager nicht zu spüren.

Bündnerland statt Toggenburg

Das ist allerdings nicht immer ganz freiwillig: Die Primarschulen Rikon und Zell aus der Region Winterthur ZH etwa fahren Ende Monat ebenfalls nach Wildhaus ins Skilager. «Haben Sie mal versucht, in einer Sportferienwoche ein Lagerhaus für 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu finden?», fragt der Lagerverantwortliche Gian Pozzy rhetorisch. «Dabei ist die Schneeunsicherheit ein kleineres Problem.» 

Skilift-Betreiber bangt um die Saison
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Das Sportamt des Kantons Zürich bestätigt auf Anfrage, dass Lager bewusst in höhere Regionen verlegt werden: in die Bündner Skiorte Davos, Arosa, Lenzerheide oder Laax etwa. In hohen Lagen sind die Bedingungen dank der grossen Schneemengen im Dezember weiterhin gut – den frühlingshaften Temperaturen im Tal zum Trotz.

Minigolf statt Wintersport

Auch die Teilnehmenden trotzen den Temperaturen: Wintersportlager erfahren enormen Zulauf. Ein Abbruch steht in den allermeisten Fällen nicht zur Debatte, ganz unabhängig vom Lagerort und den Schneeverhältnissen. Viele Organisatoren haben ein Alternativprogramm in der Schublade: Wandern, Besuche im Hallenbad, Eisstockschiessen, Schlittschuhlaufen und Minigolf.

Die Chancen stehen gut, dass diese Alternativen gar nicht erst zum Einsatz kommen: Für nächste Woche sind wieder tiefere Temperaturen angesagt – und hie und da gar etwas Neuschnee.

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