«Bremsen war am schwierigsten»
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Jugendliche im ersten Skilager:«Bremsen war am schwierigsten»

Blick besucht Oberstufe aus Ittigen BE im Skilager
«Es muss niemand zu Hause bleiben»

Gemeinsam mit der Klasse Ski fahren, zu Abend essen und übernachten. Dank der Schneesportinitiative finden immer mehr Skilager statt. Blick hat eine Oberstufe aus Ittigen BE in ihrem Lager besucht. Viele sind auf der Piste noch Anfänger.
Publiziert: 07.02.2024 um 00:08 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2024 um 08:22 Uhr
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Die Schulklasse 9C aus Ittigen verbringt eine Woche in Gstaad.
Foto: Milena Kälin
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Zahlreiche Jugendliche tummeln sich am Donnerstagmittag im Picknick-Raum auf dem Saanerslochgrat. Vor dem Fenster wirbeln Schneeflocken umher. Die Schülerinnen und Schüler mit geröteten Wangen essen ihre Sandwiches. Einer hat seinen Lunch vergessen – aber die Lehrerin ist vorbereitet und hat ein Notfall-Zmittag dabei. 

Die Klasse 9C aus der dritten Oberstufe in Ittigen BE verbringt in Saanen BE bereits ihr drittes Skilager. Lehrerin Danielle Völlmin (53) hat das Skilager mit der Schneesportinitiative GoSnow organisiert: «Es braucht viel Engagement vonseiten der Lehrperson.» Mit GoSnow ist die Organisation einfacher. 

«Viele der Kinder konnten vor dem ersten Lager noch gar nicht Skifahren. Nur sechs der Kinder haben eine eigene Ausrüstung mitgebracht», so Völlmin beim Besuch von Blick. Am ersten Lagertag ging es deshalb zuerst ins Schneesportgeschäft. Da wurden alle Schülerinnen und Schüler mit Skis, Helmen, Schuhen und Stöcken ausgestattet. Danach ging es bereits das erste Mal auf die Piste. 

Junge auf die Pisten bringen

Für die Kinder ist es das dritte Lager, sie haben also alle schon etwas Übung. «Es ist schade, dass es das letzte Lager ist», sagt Schüler Nathan Tekie (15). Sein Kollege Mark Castillo Thöni (15) fügt an: «Im Lager mit Kollegen sind Skiferien etwas anderes als mit der Familie.»

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Nathan Tekie (links) hat im Lager gelernt, Ski zu fahren. Mark Castillo Thöni fährt seit der Kindheit Snowboard und Ski.
Foto: Milena Kälin

Die Schneesportinitiative will wieder mehr junge Menschen auf die Pisten bringen – und ihnen den Schneesport näher bringen. Das scheint zu klappen. «Ich kann mir vorstellen, auch wieder einmal mit Kolleginnen Skifahren zu gehen», sagt Schülerin Amirthavarshini Sureshkumar (15). Mit rund 17’000 Teilnehmenden in etwa 400 Lagern ist diese Saison ein neuer Höchststand in der Geschichte der Schneesportinitiative GoSnow erreicht worden. 

Die Schülerinnen und Schüler übernachten aber nicht im Lagerhaus – sondern in der Jugendherberge Gstaad Saanenland. «Da können wir auch Schüler von anderen Schulen kennenlernen, das finde ich cool», so Mark weiter. Die Verpflegung übernimmt die Jugendherberge. «Das macht es einfacher für uns», so die Lehrerin.

Skilager finden seit eh und je in Jugendherbergen statt. «Dadurch fördern wir unter anderem die Durchführung von Schneesportlagern und unterstützten damit ausserschulisches Lernen und Integration», so Janine Bunte (51), CEO von den Schweizer Jugendherbergen. Damit Schneesportlager für Schulen und Eltern erschwinglich bleiben, erhalten Schulen Spezialpreise.

Niemand muss zu Hause bleiben

Die Schüler der Klasse 9C bezahlen 125 Franken für das Lager. «Wenn sich das jemand nicht leisten kann, hilft die Wohngemeinde aus. Es muss niemand zu Hause bleiben», so Völlmin. Sowohl die Gemeinde als auch das Sportförderprogramm Jugend und Sport beteiligt sich am Lager der Klasse. 

Die Schneesportinitiative stellt ihre Dienstleistung gratis zur Verfügung. Die günstigen Lagerpreise sind aufgrund der entgegenkommenden Konditionen der Leistungsträger möglich.

Auch für die Tourismusregion Gstaad bedeuten die Lager viel: «Die Kinder kommen unter Umständen wieder in die Ferienregion mit ihren Familien oder entdecken den Schneesport für sich», sagt Sprecherin Ariane Ludwig. Letzte Wintersaison nahmen über 2000 Kinder an Skilagern teil – auch dank der Schneesportförderung. Dieses Jahr sind es ähnlich viel. «Das freut uns natürlich. Schliesslich sind das potenzielle Kunden», sagt Ludwig schmunzelnd. 

Die Klasse ist aber nicht nur auf der Piste. Am Mittwochnachmittag gingen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise im Hallenbad schwimmen. Den letzten Abend verbrachte die Klasse nach einem Fackelumzug an einem gemütlichen Lagerfeuer. 

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