So bereitet sich Familie Bosshard auf die Skiferien vor
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«Alles muss funktionieren»:So bereitet sich Familie Bosshard auf die Skiferien vor

Skifahren ein Luxus für Reiche? Seilbahnen-Chef widerspricht
«Mit 3000 Franken pro Woche kommt eine Familie durch»

Klimawandel, Inflation und teure Investitionen treiben die Preise für Skiferien in die Höhe. Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz, nimmt Stellung.
Publiziert: 26.11.2023 um 02:00 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2023 um 14:17 Uhr
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Seilbahnen-Chef Berno Stoffel: «Skigebiete ohne Beschneiung werden es schwierig haben.»
Foto: Blick TV
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Lisa AeschlimannReporterin & Blattmacherin

Herr Stoffel, der Schnee fehlt immer öfter, der Unterhalt wird teurer, und selbst die einheimischen Gäste laufen Ihnen davon. Es sieht nicht gerade gut aus für die Skigebiete.
Berno Stoffel: Wenn man es mit vor 20 Jahren vergleicht, dann haben wir weniger Gäste. Man muss aber auch sehen, dass wir seit zehn Jahren stabil unterwegs sind. Die Schweizer bleiben dem Skifahren treu. Ein gutes Zeichen ist, dass wir die Jungen wieder vermehrt auf die Skipisten bringen konnten. Die Schneesportinitiative, in der wir Skilager wieder promoten und organisieren, war sehr erfolgreich: 2022 gingen über 17 000 Kinder wieder ins Skilager.

Der Generationenwechsel ist das eine, die Preise das andere: Gemäss einer Marktanalyse schrecken die hohen Preise viele Junge ab. Eine Woche Skiferien kostet eine vierköpfige Familie heute rund 4760 Franken. Ist Skifahren das neue Golfen?
Dieser Vergleich hinkt. Wer früh bucht, erhält vielfach gute Rabatte. Gemäss unserer Saisonbilanz kostete ein Tageseintritt ins Skigebiet durchschnittlich 35.80 Franken. All inclusive kommt eine vierköpfige Familie mit 3000 Franken gut durch.

Wer flexibel ist, kann vielleicht sparen. Aber wer kurzfristig bucht, zahlt meistens drauf – dynamischen Preisen sei Dank. Ein Eigengoal?
Die Fazite sind unterschiedlich. Die dynamischen Preise haben sich besonders in grossen Skigebieten etabliert. Einige Gebiete konnten damit die Nachfrage etwas glätten. Andernorts waren die Unterschiede zwischen dem günstigsten und dem höchsten Preis zu gross. In Andermatt beispielsweise kam es bei den Höchstpreisen zu massiven Reklamationen der Gäste, während die günstigsten Tickets für die Bahnen ein Verlustgeschäft waren. Mittlerweile kennen die Kunden das System und es ist gut akzeptiert. Ihnen ist klar: Je früher man bucht, desto mehr spart man.

Was muss ein Skigebiet heute bieten, das es vor 20 Jahren noch nicht bieten musste?
Das Gesamterlebnis ist viel wichtiger und auch besser geworden. Früher brauchte man einfach gute Pisten, die Kunden wollten möglichst das Abo «rausfahren». Heute wollen die Gäste perfekt präparierte Skipisten vom ersten bis zum letzten Tag. Gleichzeitig ist das Angebot drumherum viel breiter geworden: Kinder- und Snowparks wurden stark ausgebaut, die Berggastronomie faktisch erneuert. So wird etwa 19-Punkte-Koch Didier de Courten jetzt Gastro-Chef bei den Bergbahnen Grimentz-Zinal. Vor 20 Jahren undenkbar!

Was macht Ihnen momentan am meisten zu schaffen?
Der Klimawandel macht uns zu schaffen, das kann man nicht wegreden. Wir müssen auf grössere Temperaturschwankungen sehr schnell reagieren, kurzfristig extrem gut organisiert sein und uns gleichzeitig längerfristig positionieren: Skigebiete ohne Beschneiung werden es schwer haben. Aber es sind schon sehr viele gut aufgestellt.

Wenn man Ihnen zuhört, klingen Sie angesichts der Lage doch sehr entspannt. Keine Sorgen also?
Wir haben Herausforderungen, aber wir schauen zuversichtlich in die Zukunft. Die Schweizer Bergbahnen haben bereits zigmal bewiesen, dass sie «Krise können»: Währungskrise, Corona-Krise, Stromkrise, geopolitische Krisen. Wir passen uns immer wieder den neuen Gegebenheiten an. Und: Skifahren ist ein Volkssport und gehört zur Schweizer Kultur. Das wird so bleiben.

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