Schluss mit Diesel und Benzin
In Norwegen werden ab 1. Januar keine Verbrenner mehr verkauft

Das Ölland wird zum Vorreiter der E-Mobilität in Europa. Norwegen lässt ab 1. Januar keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr zu. Es ist damit das erste Land überhaupt, dass der EU-Regelung für 2035 Folge leistet.
Publiziert: 27.12.2024 um 15:32 Uhr
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Aktualisiert: 27.12.2024 um 15:33 Uhr
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Die Elektromobilität ist in Norwegen stark verbreitet.
Foto: zVg

Auf einen Blick

  • In Norwegen werden ab 2025 keine Verbrennungsmotoren mehr zugelassen
  • E-Mobilität in Norwegen durch günstige Strompreise und gute Infrastruktur gefördert
  • Nur 5 Prozent der 2023 verkauften Neuwagen hatten Benzin- oder Dieselmotor
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Robin WegmüllerRedaktor Wirtschaft

Ab 2035 dürfen in der Europäischen Union (EU) keine Neuwagen mit Benziner oder Dieselmotor mehr eingelöst werden. So lautet ein Beschluss der EU vom Sommer 2023. Ein Land ist dabei allen anderen um Kilometer voraus: Norwegen. Und das, ohne ein radikales Verbot.

Denn im Erdölland werden bereits ab dem 1. Januar 2025 keine neuen Autos mit Verbrennermotor mehr verkauft. Was zuerst nach einer krassen Einführung tönt, ist in Wahrheit schon jetzt sehr nahe an der Realität. Denn bereits in diesem Jahr hatten nur noch fünf Prozent der verkauften Neuwagen einen Benzin- oder Dieselmotor, wie «SRF» berichtet. Norwegerinnen und Norweger sind für den definitiven Umstieg also gerüstet.

Historisch bedingte Entwicklung

Woher kommt diese E-Mobilität-freundliche Einstellung? Bereits in den 1980er-Jahren gab es erste Initiativen. Damals vor allem als Gegengewicht zum Öl- und Gasaufstieg in Norwegen. In den 2010er-Jahren lenkte dann auch die Politik ein. So ist der Erfolg, aus der fossilen Energie im Transportsektor auszusteigen, schon fast naheliegend. 

Die Infrastruktur ist im Königreich denn auch gut ausgebaut. Parkplätze sind schon seit längerem wegen sogenannter Motorwärmern – also elektrischen Standheizungen – ans Stromnetz angeschlossen. Die Elektromotoren haben diese Nachfrage verstärkt. In der Hauptstadt Oslo sind die meisten Parkplätze mit Ladestationen versehen. Gewisse Parkhäuser bedienen sogar nur noch E-Autos.

Gibt es keine kritischen Stimmen?

Für Autofahrer gibt es aber auch noch einen weiteren Anreiz, auf die Elektromobilität zu setzen. Der Strom kostet im Königreich nämlich nur ein Drittel so viel wie in der Schweiz. Norwegen deckt seinen Strombedarf fast vollumfänglich mit eigener Wasserkraft. Darum können die Norweger den Preis grundsätzlich tief und stabil halten. 

All diese Bedingungen öffnen den E-Autos Tür und Tor. Bedenken und Kritik zur Elektromobilitätspolitik des Landes gibt es kaum. Nur selten führt diese denn auch zu negativen Schlagzeilen. So aber beispielsweise vor einem Jahr, als massive Schneefälle und arktische Temperaturen zu Stromausfällen führten. Die Autobatterien – zum Beispiel bei Elektrobussen – hatten damit Probleme. Doch auch das ändert nichts an der Vorreiterrolle, die Norwegen in Bezug auf die E-Autos einnimmt.

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