Schweiz im Mittelfeld
So unterschiedlich sind die Ladekosten für E-Autos in Europa

Die tieferen Ladekosten sollen den höheren Preis von Elektroautos über die Zeit ausgleichen. Doch die Kosten fürs Laden von E-Autos unterscheiden sich von Land zu Land stark. Wo die Schweiz steht – und wie der Vergleich mit Benzin und Diesel aussieht.
Publiziert: 20.11.2024 um 10:39 Uhr
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Aktualisiert: 20.11.2024 um 10:59 Uhr
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E-Autos sind teuer, doch das gleicht sich durch die tiefen Ladekosten wieder aus, lautet die Vorstellung. Stimmt das wirklich?
Foto: Thomas Meier

Auf einen Blick

  • Ladekosten für E-Autos in Europa variieren stark
  • Die Schweiz landet im Mittelfeld
  • Länder mit erneuerbaren Energien haben niedrigere Preise für E-Auto-Ladung
  • In der Schweiz kostet Laden 7.43 Franken pro 100 Kilometer, Benzin 13.24 Franken
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Gabriel KnupferRedaktor Wirtschaft

Ein Elektroauto kostet deutlich mehr als ein vergleichbarer Benziner – die Preisdifferenz beträgt über 20 Prozent. Doch die tieferen Betriebskosten sollen den Unterschied über die Zeit wieder ausgleichen. Entscheidend dafür, dass die Rechnung aufgeht, sind die Ladekosten.

Nun zeigt ein Vergleich des European Alternative Fuels Observatory: Die Kosten für das Aufladen eines Elektroautos an einer öffentlichen Ladestation gehen je nach Land weit auseinander. Um das Auto für 100 Kilometer zu laden, bezahlt man in Island umgerechnet weniger als 3 Franken, in Norwegen hingegen fast 18 Franken.

Die Schweiz liegt mit einem Durchschnittspreis von 7.43 Franken im europäischen Mittelfeld. Teurer ist es beispielsweise in Deutschland (8.37 Franken) oder Italien (8.55 Franken). Billiger in Frankreich (6.86 Franken) und Spanien (6.67 Franken).

Interessant: Trotz der hohen Ladekosten ist der Wandel zur Elektromobilität in Norwegen bereits weit fortgeschritten. Über 90 Prozent der neu verkauften Autos sind dort reine Stromer.

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Die Daten gelten für ein Tesla Model 3, das an einer öffentlichen Schnellladestation für 25 Minuten und für 100 Kilometer aufgeladen wird. Im Allgemeinen haben Länder mit einem höheren Anteil an erneuerbaren Energien niedrigere Preise, während Länder mit teuren Energieimporten – wie Deutschland – höhere Preise haben, berichtet die Plattform Visual Capitalist, die die Zahlen zuerst veröffentlichte.

Deutlich günstiger als Benzin und Diesel

Die Kosten an den öffentlichen Ladestationen sind für die Schweiz als Land der Mieterinnen und Mieter besonders wichtig. Deutlich günstiger lässt sich das E-Auto aufladen, wenn man selber ein Haus besitzt und mit eigenem Solarstrom laden kann.

Doch auch das öffentliche Strom-Tanken ist in der Schweiz deutlich günstiger als das herkömmliche Tanken mit Benzin oder Diesel. Bei einem Durchschnittsverbrauch von 7,7 Litern auf 100 Kilometer und dem aktuellen Bleifrei-95-Preis von 1.72 Franken kommt man auf 13.24 Franken für den Benziner – fast 80 Prozent mehr als bei E-Autos.

Dieselmotoren sind etwas sparsamer, der Treibstoff dafür etwas teurer. Hier kostet die Betankung für 100 Kilometer aktuell 12.67 Franken – bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7 Litern für 100 Kilometer und einem Dieselpreis von 1.81 Franken. Das Tanken mit Diesel ist damit 70 Prozent teurer als das Aufladen des E-Autos.

Elektroautos haben einen schweren Stand

In ganz Europa und auch in der Schweiz haben Elektroautos aktuell einen schweren Stand. Bis Ende September wurden hierzulande 9,5 Prozent weniger Stromer als im Vorjahr verkauft.

Der Preisunterschied zwischen Verbrennern und Stromern sei ein wichtiger Grund, der die Leute vom Kauf eines Elektroautos abhalte, sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer bereits im Oktober. Umso entscheidender ist eine sichere und günstige Stromversorgung, damit zumindest die betrieblichen Vorteile der Elektroautos bei den Kundinnen und Kunden ankommen.

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