Schluss beim Mini-Skigebiet
Kanton St. Gallen soll Skilift-Bügel kaufen – als Wiedergutmachung

Das kleinste Skigebiet der Welt in St. Gallen schliesst am Sonntag. Mitbetreiberin Anita Zimmermann kritisiert die Streichung der Fördergelder – und fordert: Der Kanton soll ihr die Bügel abkaufen. Im Skigebiet fahren bald die Bagger auf.
Publiziert: 28.03.2025 um 16:34 Uhr
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Der Lift im kleinsten Skigebiet der Welt in St. Gallen wird am Wochenende abgestellt.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Kleinstes Skigebiet der Welt in St. Gallen wird geschlossen
  • Künstlerin kritisiert Streichung von Lotteriefonds-Beitrag und fordert Systemänderung
  • Zehn Stadthäuser für 1,5 Millionen Franken ersetzen Bergstation
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Patrik BergerRedaktor Wirtschaft

Am Sonntag wird der Skilift im kleinsten Skigebiet der Welt in St. Gallen abgestellt. Das Projekt einer Künstlergruppe um Anita Zimmermann (68) ist dann Geschichte. Bis es so weit ist, gibt die Konzeptkünstlerin noch einmal richtig Gas. Weiterhin scheint es sie zu wurmen, dass ein Beitrag von 45'000 Franken aus dem Lotteriefonds auf Antrag der SVP gestrichen wurde. Gegenüber dem «St. Galler Tagblatt» sagt sie: «Die Skilift-Bügel würden wir gern dem Kanton verkaufen. Als Wiedergutmachung, dass er uns finanziell nicht unterstützt hat.»

Die kantonale Kulturförderung habe sich mehrmals bei ihr entschuldigt, sagte sie der Zeitung. Und ergänzt: «Hätte ich für jedes ‹Es tut uns leid› 500 Franken einkassiert, wäre die Hälfte des gekippten Beitrags fast beisammen.» Sie will eine Systemänderung bei den Geldern aus dem Lotteriefonds. «Warum kann nicht der Regierungsrat allein über die Lotteriefonds-Gelder bestimmen, ganz ohne Parlament? Dafür halte ich gern meinen Kopf hin», sagt Zimmermann.

5000 Franken pro Bügel

Wie viel sie vom Kanton etwa erwartet, zeigt ein Blick aufs Crowdfunding, mit dem die Betreiber des Lifts die fehlenden 45'000 Franken zusammengesammelt haben. 5000 Franken hat damals ein Bügel gekostet – verkauft wurde allerdings keiner. Das will das Künstlerkollektiv nun nachholen. 

An der Schneebergstrasse 50 in St. Gallen fahren demnächst die Bagger auf. Das Haus, in dem sich die Bergstation des Lifts befindet, wird abgerissen. Es macht einer Überbauung mit zehn Stadthäusern Platz. Sie haben eine Gesamtwohnfläche von 190 Quadratmetern und kosten 1,5 Millionen Franken.

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