Der Klimawandel zwingt ein weiteres Skigebiet in die Knie. Nicht im Winter wegen Schneemangels. Sondern bereits im Sommer. Es ist die Zeit, in der man strategische Entscheide treffen muss. Einen solchen hat das Skigebiet Sattel-Hochstuckli SZ getroffen. Und der hat es in sich.
Die beiden grossen Skilifte am Hochstuckli stehen künftig still. Ab nächster Saison soll nur noch der Anfängerlift im Tal laufen. «Im Fokus stehen im Winter künftig die Wintersporteinsteigerinnen und -einsteiger sowie Erlebnisse im Schnee. Und Angebote ohne Schnee», sagt Martin Ulrich, Verwaltungsratspräsident der Sattel-Hochstuckli AG. Die Neupositionierung habe wirtschaftliche, gesellschaftliche und klimatische Gründe.
«So kauft niemand eine Saisonkarte»
Es sei dem Verwaltungsrat bewusst, dass diese Neupositionierung und der damit verbundene Verzicht auf die beiden Lifte am Hochstuckli schmerzhaft sei und einen Abschied einer liebgewonnenen Tradition darstelle. «Doch der bisherige Winterbetrieb lässt sich wirtschaftlich sehr deutlich nicht mehr rechtfertigen. Er gefährdet das Unternehmen als Ganzes in seinem Fortbestand», sagt er. Das sind deutliche Worte.
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Der Entscheid sorgt für mächtig Wirbel am Berg. Etwa bei Ulrich Marty. 27 Jahre lang war er Verwaltungsrat und Delegierter des Verwaltungsrates. Und ist heute noch Besitzer eines Ferienhauses in der Region. Entsprechend schmerzt ihn der Entscheid. «Wenn wir nur noch einen Übungslift haben, kauft doch niemand mehr eine Saisonkarte!», sagt er zu Blick. «Da leidet eine ganze Gemeinde.» Seine Forderung: «Man muss den Entscheid unbedingt rückgängig machen!»
«Nur den Schalter drehen»
Es gehe um Millionen. Ohne den nächsten Winter sei man in Bälde Konkurs. «Wir haben hier ja alles, was es braucht», so Marty. Etwa eine künstliche Beschneiung von 800 bis auf 1600 Meter über Meer. «Anfangs Winter müssen wir nur den Schalter drehen. Und wir können wieder loslegen.»
Am Donnerstagabend hat sich der Widerstand formiert. 50 Interessierte haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengeschlossen. Sie wollen am 2. August an der Generalversammlung den Verwaltungsrat der Bahnen stürzen. Und so deren Fortbestehen sichern.
Das steht allerdings schon seit Längerem unter einem schlechten Stern: An Skifahren war zum Beispiel auch im vergangenen Winter nicht zu denken. Es lag schlicht kein Schnee. Zudem war es über die wichtigen Weihnachtstage zu warm, als dass die Schneekanonen etwas hätten dagegen anrichten können. Stattdessen hat man die Sommerrodelbahn eröffnet. Besitzer einer Saisonkarte konnten gratis rodeln. Ein schwacher Trost für Skifans.