Für Gäste in Splügen GR ist ab sofort Wandern angesagt: Das Skigebiet Splügen-Tambo unterhalb des Piz Tambo musste wegen Schneemangels am Montag den Betrieb einstellen. Alle sieben Anlagen im Gebiet stehen still. Die «starken Regenfälle und hohen Temperaturen» machen es für die Bergbahnen unmöglich, die Pisten weiterhin zu präparieren, wie die Bahnen auf ihrer Homepage schreiben. «20min» hat als Erstes darüber berichtet.
Auf ihrer Homepage machen die Bergbahnen eigentlich damit Werbung, dass das Skigebiet Splügen-Tambo «als schneesicher gilt» – die Anlagen starten auf 1484 Metern über Meer und gehen hinauf bis 2215 Meter. Doch Schneesicherheit war einmal. Bei den milden Temperaturen haben derzeit viele Bergbahnen die allergrösste Mühe, ihr Pistenangebot aufrechtzuerhalten.
Was geschieht mit bezahlten Skischultagen und Abos?
Splügen-Tambo ist kein Einzelfall. Während viele Skigebiete nur einen Bruchteil der Skipisten betreiben können, gibt es eine Reihe von Bergbahnen, bei denen Skifahren aktuell überhaupt nicht möglich ist. So wie in Sattel-Hochstuckli an der Grenze zwischen den Kantonen Zug und Schwyz – Blick hat darüber berichtet.
Eine Liste der geschlossenen Gebiete:
Hochwang
Die Sportbahnen Hochwang GR zwischen Chur und Arosa musste noch im Sommer Geld sammeln, damit der aktuelle Winterbetrieb sichergestellt werden konnte. Mit Erfolg. Doch nun machen die hohen Temperaturen den Bahnen einen Strich durch die Rechnung. Alle elf Pisten sind geschlossen, und das, obwohl das Gebiet bis auf 2284 Meter hochgeht.
Beckenried/Klewenalp-Emmetten/Stockhütte
Aufgrund von Schneemangel sind alle Pisten im Skigebiet in Nidwalden vorübergehend geschlossen. Das Gebiet beginnt auf 1199 Metern über Meer und geht hoch bis 1938 Meter.
La Dôle/Les Tuffes
Im französisch-schweizerischen Skigebiet bei Genf können die Gäste in guten Wintern 50 Pistenkilometer hinuntersausen, aktuell sind es jedoch 0. Das Skigebiet ist vorübergehend geschlossen. Da das Gebiet nur bis auf 1678 Meter hochgeht, sind die milden Temperaturen für den Skibetrieb besonders fatal.
Marbach–Marbachegg
Vorübergehend geschlossen: Im Luzerner Skigebiet ist an Skifahren derzeit nicht zu denken. Die eigentlichen Pisten, die sich bis 1500 Meter über Meer erstrecken, zeigen sich derzeit schon völlig grün.
Moléson
Das Skigebiet in Freiburg geht zwar hoch bis auf über 2000 Meter. Trotzdem ist im Skigebiet Moléson Skifahren aktuell nicht möglich. Die sieben Pisten sind vorübergehend geschlossen.
Sattel–Hochstuckli
Im Skigebiet im Kanton Schwyz ist derzeit für Gäste nur das Sommerangebot verfügbar. Alle 14 Skipisten sind vorübergehend geschlossen. Da die höchste Skipiste auf 1491 Meter hochgeht, muss für eine Wiedereröffnung der Pisten einiges an Schnee fallen.
Grimmialp
Grüne Wiesen auch im Berner Oberland: Für den Betrieb der Sesselbahn Stierenberg und des Skiliftes Nydegg braucht es viel Schnee, schreiben die Bahnen auf ihrer Homepage. Wann die Bahnen den Skibetrieb wieder aufnehmen können, ist unklar. Das Gebiet beginnt auf 1230 Meter und geht bis auf 1890 Meter hoch.
Diese Skigebiete konnten Saison noch nicht eröffnen:
Mörlialp-Giswil OW (1350 bis 1850 Meter über Meer), Wolzenalp-Krummenau SG (740 bis 1500 Meter), Les Rasses-Sainte-Croix VD (1150 bis 1580 Meter), Atzmännig-Goldingen SG (830 bis 1200 Meter), Rigi LU/SZ (1315 bis 1752 Meter), Tanzboden-Ebnat-Kappel SG (885 bis 1181 Meter), Oberholz-Farner SG (852 bis 1155 Meter)
In Sattel-Hochstuckli versuchen die Verantwortlichen, die Gäste mit Winterwanderwegen oder der Rodelbahn bei Laune zu halten. In Splügen stehen für die Gäste neben Wanderwegen einige Langlaufloipen als Alternative zum Skifahren bereit. In einigen der Skigebiete laufen einzelne Anlagen, mit denen Gäste zu den Bergrestaurants hochfahren können.
Das grosse Hoffen auf den Kälteeinbruch
«Sobald die Temperaturen eine Beschneiung wieder zulassen oder endlich Schnee fällt, werden wir die Pisten so rasch als möglich wieder aufbauen und den Betrieb wieder aufnehmen», schreiben die Bergbahnen auf ihrer Homepage.
Doch was geschieht mit bereits bezahlten Leistungen? Skischulstunden werden zurückerstattet, genauso wie im Voraus gekaufte Onlinetickets sowie ungenutzte Tage bei Mehrtageskarten, heisst es. Bei Saisonkarten besteht derzeit noch kein Anspruch. Falls der unverhoffte Fall eintritt, dass das Skigebiet in diesem Winter gar nicht mehr öffnen kann, werde den Gästen aber eine Gutschrift aufs nächstjährige Abo gewährt.