Saron besonders gefragt
«Hypomarkt wird sich nach Zinsentscheid nicht beruhigen»

Die beliebteste Hypothek bleibt jene mit zehn Jahren Laufzeit. Derzeit boomen allerdings die Saron-Hypotheken, meldet der Vergleichsdienst Comparis.
Publiziert: 29.09.2022 um 09:38 Uhr
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Die jüngste Zinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank hat Spuren auf dem Hypothekarmarkt hinterlassen.
Foto: Thomas Meier

Seit Anfang August sind in der Schweiz die Sätze der zehnjährigen Festhypotheken um 1,0 Prozentpunkte gestiegen. Allein seit die Schweizerische Nationalbank (SNB) vergangene Woche ihre Leitzinserhöhung bekannt gab, waren es 0,4 Prozentpunkte. Die jüngste Zinserhöhung der SNB hat Spuren auf dem Hypothekarmarkt hinterlassen. «Er wird sich nach dem Zinsentscheid der SNB nicht beruhigen», meldet der Vergleichsdienst Comparis.

Einen Boom gab es trotz der steigenden Zinsen bei den kurzfristig ausgerichteten Saron-Hypotheken. Die beliebteste Hypothek bleibt jene mit zehn Jahren Laufzeit.

Während die Festhypotheken nach dem jüngsten Zinsanstieg wieder ein Niveau erreicht haben wie letztmals Mitte 2011, haben sich die Zinsen für die Saron-Hypotheken kaum bewegt. Sie kosten aktuell 0,97 Prozent, wie Comparis am Donnerstag mitteilte.

Hausbesitzer vertrauen auf die Nationalbank

Seit Monaten belasteten schlechte Wirtschaftsnachrichten die Finanzmärkte. Dennoch scheine bei vielen Hypothekarschuldnern Zuversicht vorzuherrschen. Sie vertrauten darauf, dass die SNB die Inflation ohne heftige Turbulenzen unter Kontrolle bringe.

Das spiegle sich in der Art der Abschlüsse. Statt steigende Zinsen noch schnell in einer Festhyothek anzubinden, solange sie historisch gesehen günstig seien, stelle Comparis seit Jahresbeginn eine deutlich verstärkte Nachfrage nach Saron-Hypotheken fest.

Verglichen mit dem Vorjahr habe sich ihr Anteil fast um das Dreifache auf rund ein Drittel aller Abschlüsse erhöht. Wer sich in Saron-Hypotheken verschulde, riskiere jedoch, bei einem weiteren Zinsanstieg auf dem falschen Fuss erwischt zu werden.

Mehrheit bevorzugt Festhypotheken

Der Referenzzinssatz der Schweizerischen Nationalbank (SNB) könnte wieder Dimensionen erreichen wie bei der letzten grossen Krise am Hypothekarmarkt Anfang der 90er-Jahre. Damals kletterte der Referenzzinssatz auf bis zu sieben Prozent.

Die Mehrheit der Kunden bevorzugt nach wie vor Festhypotheken, wie Comparis weiter schreibt. Sie schätzten die Planungssicherheit. Annähernd die Hälfte der Abschlüsse erfolge in zehnjährigen Hypotheken, auch wenn die Nachfrage etwas gesunken sei. Ihr Richtsatz beträgt derzeit 3,2 Prozent. (SDA/uro)

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