Weitere Anstiege zeichnen sich ab
Darum steigen Hypozinsen rasant auf Rekordhöhen

Zweijährige Festhypotheken erreichen den höchsten Stand seit über zehn Jahren. Auch die zehnjährigen Festhypotheken notieren nahe am Zehnjahreshoch, zeigen neue Daten von Moneyland.ch.
Publiziert: 14.09.2022 um 12:17 Uhr
|
Aktualisiert: 14.09.2022 um 15:13 Uhr
1/5
Zweijährige Festhypotheken stehen wieder bei 2,44 Prozent.
Foto: STEFAN BOHRER

Seit Mitte August befinden sich die Hypothekarzinsen wieder im Steigflug, nachdem sie sich im Juli noch leicht rückläufig entwickelt hatten. Zweijährige Festhypotheken stehen gegenwärtig bei 2,44 Prozent und notieren damit auf einem Zehnjahreshoch, wie der Vergleichsdienst Moneyland mitteilt.

Die Zinssätze bei fünfjährigen und zehnjährigen Festhypotheken seien mit 2,59 beziehungsweise 2,90 Prozent ebenfalls nicht mehr weit von dieser Marke entfernt.

Zum Vergleich: Noch zu Jahresanfang standen die Zinssätze für fünfjährige Festhypotheken laut Moneyland bei 1,01 Prozent, zehnjährige kosteten 1,26 Prozent.

Auch Saron-Hypotheken werden teurer

Bisher seien die Geldmarkthypotheken (Saron-Hypotheken) von der Zinsentwicklung wenig betroffen gewesen. Denn der für diese Hypotheken massgebliche Saron notiert auch nach der Zinserhöhung der SNB im negativen Bereich (–0,25 Prozent). Wenn nun aber die SNB am 22. September wie erwartet ihren Leitzins um 50 Basispunkte oder mehr erhöht, steigt der Saron in den positiven Bereich. Dann dürften sich auch Saron-Hypotheken verteuern, schreibt Moneyland.

Der Zinssatz für Saron-Hypotheken setzt sich aus dem Referenzzinssatz Saron zuzüglich einer Marge zusammen. Liegt der Saron im negativen Bereich, entspricht der Zinssatz ausschliesslich der Marge.

Zinsen werden weiter steigen

Laut Moneyland dürfte in den aktuellen Hypothekarzinsen die erwarteten Zinserhöhungen der US-Notenbank und der SNB bis zu einem gewissen Grad eingepreist sein. Am kommenden Mittwoch steht der Zinsentscheid in den USA an, tags darauf jener der SNB.

Bezüglich der SNB gehen die meisten Marktbeobachter von einem Zinsschritt von 0,5 oder 0,75 Prozentpunkten aus. Einige spekulieren gar über eine Erhöhung von einem ganzen Prozentpunkt. Ein so starker Schritt könnte dem Anstieg der Schweizer Hypothekarzinsen zusätzlichen Auftrieb geben.

Ob die Hypothekarzinsen mittelfristig weiter steigen, hängt aber vor allem von der Entwicklung der Inflationsraten ab. «Solange die Notenbanken die hohe Inflation nicht in den Griff kriegen, ist mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik und damit steigenden Hypothekarzinsen zu rechnen», sagt Felix Oeschger, Analyst bei Moneyland.

Es gebe jedoch auch viele Unsicherheiten. Eine drohende Rezession in Europa könnte zum Beispiel die Notenbanken dazu bewegen, einen Gang zurückzuschalten, meint Oeschger. (pbe/SDA)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.