Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat Mitte Juni 2022 den Leitzins überraschend um einen halben Prozentpunkt angehoben. Es sei nicht auszuschliessen, dass in absehbarer Zukunft weitere Zinserhöhungen nötig werden, hiess es. Müssen Hausbesitzer also mit weiter steigenden Hypothekarzinsen rechnen?
Nicht unbedingt. Zu diesem Resultat kommt eine aktuelle Studie des Hypothekarspezialisten Moneypark. Nach einem Zinsanstieg um 1,5 Prozent in einem halben Jahr gibt es demnach Anzeichen einer Stabilisierung der Zinsen für Festhypotheken. Der durchschnittliche Richtsatz für zehnjährige Festhypotheken beträgt derzeit 2,85 Prozent.
Grosse Zinssprünge überstanden?
Moneypark begründet diese Meinung damit, dass die kurz- und mittelfristigen Hypothekarzinsen im zweiten Quartal stärker zugelegt hätten als die langfristigen. Dies sei ein Zeichen dafür, dass die grossen Zinssprünge überstanden sein könnten. Im ersten Quartal sind die Hyposätze um rund 50 Basispunkte und im nun abgelaufenen zweiten Quartal gar um 100 Basispunkte gestiegen.
Die bereits angekündigten Leitzinserhöhungen der Nationalbanken dürften zu einem guten Teil in den aktuellen Hypothekarzinsen eingepreist sein, so die Mitteilung weiter. Sollte allerdings die Inflation weiter steigen, könnten auch die Hypothekarzinsen durchaus um weitere rund 20 bis 30 Basispunkte zulegen.
Wer auf Saron-Hypotheken setzte, ist bislang vom Zinsanstieg verschont geblieben. Solange der Leitzins in der Schweiz nicht über null Prozent notiert, wird sich daran nichts ändern. Allerdings fehlen laut Moneypark seit dem Zinsschritt der SNB um 50 Basispunkte auf noch -0,25 Prozent vor zwei Wochen nur noch 25 Basispunkte für einen Leitzins von null Prozent. Ab dann würde jede weitere Zinserhöhung auf den Saron durchschlagen. (SDA/dvo)