Bei etablierten Discountern wie Otto's, Radikal, Tchibo, Lidl bis hin zu den Grossverteilern sorgen die Niederländer aktuell für Gesprächsstoff. Denn Action kommt dem Schweizer Markteintritt näher. Der Billig-Anbieter hatte vergangenen Herbst in Basel eine Niederlassung für die Schweizer Expansion gegründet. Jetzt hat der Discounter die Suche nach Personal und Standorten lanciert.
Headhunter Michael Page ist nun damit beauftragt, Immobilienspezialisten für Action anzuheuern, weiss die deutsche «Lebensmittelzeitung». Interessant: Mit Alexandre du Pasquier haben die Niederländer bereits einen Schweiz-Kenner an Bord. Der Action-Mann hat als ehemaliger Immobilienchef der Migros-Tochter Denner viel Know-how. Er könnte auch Türen bei der Migros öffnen. Der orange Riese hat vor wenigen Wochen seine Mega-Umbaupläne offengelegt. Migros-Unternehmen wie SportX, Hotelplan und Melectronics stehen zum Verkauf.
Action wird sowohl an Fachpersonal als auch an diversen Immobilien oder Verkaufsflächen interessiert sein. Eine Anfrage von Blick am Firmensitz in den Niederlanden bleibt unbeantwortet. Das deutsche Fachblatt spricht von «unerwarteten Chancen». Für die Niederländer könnte da etwas abfallen, heisst es.
Alle Augen auf die Migros
Bei Action finden Käufer von Geschenken über Handtücher, Heimelektronik, Unterwäsche, Werkzeug, Pfannensets und Bastelbedarf alles Mögliche. Mindestens 1500 Produkte des Sortiments sind laut Website für «unter 1 Euro» zu haben. Nahrungsmittel gibt es keine. Das dürfte auch künftig in der Schweiz so sein. Die Zeit drängt für Action.
Angesichts der Teuerung bauen die etablierten Detailhändler ihre Billiglinien aus. «Die Masse an Konsumenten greift vermehrt zu Produkten mit tieferen Preisen», sagt Nordal Cavadini (49) zu Blick. «Die internationalen Discounter nutzen die Gunst der Stunde, die sich ihnen jetzt in der Schweiz bietet», so der Detailhandelskenner.
Wenn die Migros bald Verkaufsflächen freigibt, könnte es mit den ersten Filialeröffnungen der Niederländer in der Schweiz rasch losgehen.