Immer mehr Billigläden entern die Schweiz
Was es mit dem Markteintritt von Stokomani im Wallis auf sich hat

Mit Stokomani eröffnet ein weiterer Non-Food-Discounter eine erste Filiale in der Schweiz. Die Besitzer kennen den Schweizer Markt bereits gut, zeigen Recherchen.
Publiziert: 08.11.2023 um 17:30 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2023 um 09:25 Uhr
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Ein Stokomani-Laden in Le Mans (Frankreich): Seit Mittwoch ist der Off-Pricer auch in der Schweiz präsent – vorerst nur in Conthey VS.
Foto: IMAGO/Pond5 Images
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Ohnehin schon hart geführt, heizt ein neuer Discounter den Konkurrenzkampf in der Schweiz weiter an. Wenige Wochen nachdem der niederländische Billig-Anbieter Action seine Absichten für eine Schweiz-Expansion ankündigt hat, will mit Stokomani ein weiterer Billig-Händler in der Schweiz sein Netz auswerfen. 

Am 8. November eröffnete Stokomani in Conthey VS eine erste Filiale in der Schweiz, wie das Portal Konsider zuerst berichtete. Auch wenn der Name hierzulande noch völlig unbekannt ist: Das 1961 gegründete Unternehmen gehört in Frankreich zu den Grossen im Bereich «Off-Price-Stores». Das Prinzip ist ähnlich wie bei Outlet-Läden: Von Grosshändlern wird nicht verkaufte Ware – im Fall von Stokomani aus den Bereichen Mode, Hygiene und Schönheit, Dekoration, Haushaltswaren, Spielzeug und Saisonprodukte – zum Niedrigpreis übernommen und in den eigenen Filialen zum Tiefpreis weiterverkauft.

So finden sich unter anderem Markenartikel zu sehr günstigen Preisen, teils bis zu 70 Prozent rabattiert – ähnlich wie bei Otto's in der Schweiz oder TK Maxx in Deutschland.

In Frankreich verfügt Stokomani über 145 Niederlassungen und 3200 Mitarbeitende und erzielte 2022 einen Umsatz von 745 Millionen Euro. Die Filiale in Conthey ist die erste Niederlassung ausserhalb Frankreichs, eine Expansion nach Belgien steht 2024 bevor.

Was hat die Groupe Zouari in der Schweiz vor?

Allerdings sind Schwester-Unternehmen von Stokomani bereits auf Schweizer Boden. Denn Stokomani gehört zum Family Office der Familie Zouari. Das Pariser Unternehmen unter Leitung von Moez-Alexandre Zouari (52) ist im Immobilienbereich aktiv, Haupthandelspartner des französischen Detailhandelsriesen Groupe Casino sowie Mehrheitseigentümer von mehreren Discountern. Dazu gehört nebst Stokomani unter anderem Maxi Bazar.

Und mit dieser Marke ist Zouari bereits seit mehreren Jahren in der Schweiz präsent. Heute gibt es 20 Maxi Bazar in der Schweiz. Zunächst befanden sie sich nur in der Romandie, inzwischen auch in der Deutschschweiz. Aktuell in Dietlikon ZH, Winterthur ZH, Langenthal BE, Lyssach BE, Ostermundigen BE, Luzern, Zug und Basel.

Soll auch mit Stokomani eine rasche Expansion erfolgen? Die Vorzeichen dafür stehen gut: Angesichts der schwindenden Kaufkraft der Schweizerinnen und Schweizer schlägt nun die Stunde der Discounter. 

Zu den Schweizer Plänen mit Stokomani äussert sich die Zouari-Gruppe bislang jedoch nicht. Im Konzern sind jedenfalls Kenntnisse des Schweizer Marktes vorhanden. Und dieser soll dazu beitragen, Stokomanis in französischen Medien erklärtes Umsatzziel von einer Milliarde Euro bis 2027 zu erreichen.

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