Hilfe von Konkurrent Digitec Galaxus
Das sind die Pläne des neuen Chefs von Media Markt

Seit Anfang Jahr ist Stefan Fraude CEO von Media Markt Schweiz. Dass dies eine schwierige Aufgabe ist, zeigen die vielen Chefwechsel der vergangenen Jahre. Fraude hat aber einiges vor. Blick hat ihn im Hauptbahnhof Zürich getroffen.
Publiziert: 06.10.2023 um 00:16 Uhr
|
Aktualisiert: 06.10.2023 um 06:19 Uhr
1/5
Stefan Fraude ist seit Anfang Jahr CEO von Media Markt Schweiz.
Foto: Zvg
Blickgruppe_Mitarbeiterportraits_14.JPG
Rolf KromerRedaktor Wirtschaft

Diese Quote lässt Konstanz vermissen und zeugt von einer gewissen Verunsicherung: Media Markt Schweiz hatte acht CEOs in nur 13 Jahren. Die Heimelektronikkette war 2012 die Nummer 1 in der Schweiz. Mittlerweile haben die Mitbewerber Digitec Galaxus, Interdiscount und Fust den ehemaligen Platzhirsch verdrängt.

An der Spitze steht jetzt mit grossem Abstand Digitec Galaxus. Und ausgerechnet von dort, dem schärfsten Konkurrenten von Media Markt Schweiz, kommt der neue CEO Stefan Fraude (41). Von 2016 bis Ende 2022 arbeitet er in verschiedenen Funktionen für Digitec Galaxus. Er soll das Schweiz-Geschäft von Media Markt jetzt wieder auf das Siegertreppchen führen.

Kein Schleudersitz

CEO Fraude glaubt trotz der vielen Wechsel nicht, dass es sich beim Chefposten um einen Schleudersitz handelt. Im Gegenteil: «Das ist eine grosse Chance für mich, ich liebe Herausforderungen!»

Blick traf den HSG-Absolventen am Hauptbahnhof Zürich. Der neue Chef sprudelt vor Ideen. Eine der ersten nimmt konkret Form an: Am Freitag startet im HB Zürich das «Experience Pop-up». Besucher erhalten dort bis Mitte Januar 2024 etwa die Möglichkeit, an der «Smartbar» ihr iPhone reparieren zu lassen und einen Kaffee von der Migros-Kapselalternative Coffee B zu degustieren. Der Zürcher Fraude sagt: «Nachhaltigkeit spielt bei Media Markt eine wichtige Rolle.» So könne man in den Filialen ohne Voranmeldung sein iPhone reparieren lassen, Occasions-Geräte kaufen oder Geräte gegen einen Gutscheinbetrag eintauschen.

«Bargeldlos bezahlen könnte günstiger sein»
2:18
Zahlungsverkehr-Experte:«Bargeldlos bezahlen könnte günstiger sein»

Online-Handel überholt erstmals stationären Handel

Gemäss einer Marktanalyse von GFK beträgt der Gesamtumsatz im Handel mit Heimelektronik in der Schweiz 2022 5,6 Milliarden Franken. 2022 gaben die Schweizer Konsumenten online erstmals mehr Geld für Elektronik aus als im klassischen stationären Handel. Da ist also immer noch viel Geld zu verdienen.

Fraude will darum stark in die Digitalisierung investieren. Das soll ohne eine Schliessung der 25 Media-Markt-Läden gehen. Im Gegenteil, der neue CEO denkt darüber nach, neue Lokale in den stark frequentierten Innenstädten zu eröffnen. Die Verkaufsflächen werden laufend überprüft. Zuletzt hatte Media Markt mehrere Läden verkleinert.

Neuer Onlineshop und Sortimentsausbau

Im kommenden Sommer soll dann ein komplett neuer Onlineshop aufgeschaltet werden. Und noch in diesem Jahr soll das Media-Markt-Sortiment ausgebaut werden: von heute 12'000 auf 50'000 Produkte.

Der Chef von 1015 Mitarbeitenden sagt: «Heute haben wir einen Online-Verkaufsanteil von weniger als 30 Prozent. Unser Ziel ist es, hier stark zu wachsen.» Stefan Fraude will Media Markt Schweiz umkrempeln und das Unternehmen neu ausrichten. Seine Vision: Media Markt soll nicht mehr als reiner Produktverkäufer aufgestellt sein. Sondern vermehrt auf einen guten Service setzen. Kein leichtes Vorhaben.

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.