Ein Staubsaug-Roboter, drei Apple USB-C-Kabel und eine Menge Sim-Karten – und das alles im Wert von 2000 Franken. Man könnte meinen, dass es Roger Hüttenmoser (60) aus St. Gallen bei seinem letzten Galaxus-Einkauf richtig hat krachen lassen. Das Problem? Er hat diese Bestellung nie getätigt.
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Stattdessen hätten sich Unbekannte an seinem Galaxus-Konto zu schaffen gemacht. «Ich wurde Opfer eines Betrugs. Die haben sich vollen Zugriff auf mein Konto verschafft und sich komplett ausgetobt», so Hüttenmoser zu Blick. Bei Digitec Galaxus handelt es sich um den grössten Onlinehändler der Schweiz.
«Das ist eine richtig fiese Masche»
Die Betrüger hätten nicht nur seine Adresse und E-Mail-Angaben geändert, sondern auch seine Handynummer. Die Mega-Bestellung hätten sie dann aber in Hüttenmosers Namen in Auftrag gegeben. Das Paket wurde zwar an eine andere Adresse geschickt, die Rechnung flatterte aber dennoch beim St. Galler ins Haus. Hüttenmoser ist schockiert: «Das ist eine richtig fiese Masche.»
Passiert sei das wohl Ende Mai, wie der Leser berichtet. Davon erfahren habe er jedoch durch Zufall. «Da ich keinen Zugriff auf mein Konto hatte, ging ich in die Galaxus-Filiale Grossacker St.Gallen, um nachzufragen, was da los ist.» Zu seinem Erstaunen hiess es vor Ort, dass er gar kein Kunde des Onlinehändlers sei. Daraufhin stellte sich heraus, dass die Hacker sein Konto nach ihrem Grosseinkauf gelöscht haben.
Wie sie Zugriff auf das Konto erlangen, kann sich Hüttenmoser nicht erklären. «Mein Konto war mit einem sicheren Passwort geschützt, das ausser mir niemandem bekannt ist.» Er könne sich deshalb nicht erklären, wer hinter dem Hacker-Angriff stecke.
Galaxus zieht sich aus der Verantwortung
Als wäre das nicht schon genug Ärger, bleibt Hüttenmoser nun auf den Kosten sitzen. «Bei Galaxus hiess es, dass in den AGB ausdrücklich festgehalten sei, dass man selber für sein Kundenkonto verantwortlich ist», so der Leser zu Blick. Das gelte auch, wenn es sich um einen offensichtlichen Betrug handle.
«Sie bestehen darauf, dass ich die 2000 Franken selbst bezahle. Das ist doch eine Frechheit.» Obwohl bei ihm bereits die zweite Mahnung reingeflattert sei, werde er die Rechnung nicht begleichen. Stattdessen hat der Blick-Leser Anzeige bei der Polizei erstattet. «Wenn es sein muss, ziehe ich den Fall gar vor Gericht.»
Auf Anfrage von Blick bestätigt Galaxus, dass Roger Hüttenmoser die Rechnung selbst begleichen muss. «Unsere Kunden sind selbst für ihre Logindaten verantwortlich», schreibt Sprecher Alex Hämmerli. Beim Onlinehändler betont man zudem, dass es sich im vorliegenden Fall um einen Missbrauch von Logindaten handelt und das Unternehmen nicht Opfer eines Hacker-Angriffs geworden ist. Auch seien seitens Digitec Galaxus keine Logindaten geleakt worden.
Hämmerli zufolge sind solche Betrugsfälle bei Digitec Galaxus nicht alltäglich. Wenn es aber vorkomme, sei es schwierig, betrügerische Bestellungen von regulären Bestellungen zu unterscheiden – deshalb seien sie auch nur schwer zu verhindern.
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