Der Zuger Rohstoffkonzern Glencore hat die Krone auf: 2841 Millionen Franken Ertragssteuern lieferte das Unternehmen im Jahr 2021 weltweit ab. Zu diesem Schluss kommt das Steuer-Ranking der «Handelszeitung». Auf den Rängen 2 und 3 folgen Nestlé mit 2616 Millionen weltweit und Roche mit 2463 Millionen.
Globale Ertragssteuern der 10 grössten Schweizer Konzerne
Firma | Globale Ertragssteuern 2021 |
Glencore | 2841 Mio. CHF |
Nestlé | 2616 Mio. CHF |
Roche | 2463 Mio. CHF |
Novartis | 2176 Mio. CHF |
Zurich | 1508 Mio. CHF |
UBS | 1450 Mio. CHF |
ABB | 983 Mio. CHF |
Credit Suisse | 801 Mio. CHF |
Swiss Life | 406 Mio. CHF |
Swiss Re | 365 Mio. CHF |
Aber Achtung: Wer weltweit besonders viel bezahlt, steht nicht zwangsläufig auch bei den hiesigen Steuerämtern auf Rang 1. Die Rangliste der grössten Steuerzahler in der Schweiz sieht denn auch etwas anders aus: Glencore steht hier nur auf Rang 5 (448 Millionen Franken). An der Spitze steht Roche (961 Millionen Franken), gefolgt von Novartis (762 Millionen) und Nestlé (700 Millionen).
Auffällig: Die UBS ist für den Schweizer Fiskus deutlich einträglicher als Konkurrentin Credit Suisse. So bezahlte die UBS im vergangenen Jahr 632 Millionen Franken Steuern in der Schweiz – sie schafft es damit auf Rang 4. Bei der CS waren es nur 316 Millionen (Rang 8).
Bei den Schweizer Steuerzahlern fallen ausserdem einige Grosskonzerne ins Gewicht, die international kaum mitreden können: darunter die Detailhändler Coop und Migros sowie die Genossenschaftsbank Raiffeisen.
Auch mehrere staatsnahe oder staatseigene Betriebe schaffen es unter die grössten Steuerzahler in der Schweiz, namentlich Swisscom, Post und SBB.
Grösste Steuerzahler in der Schweiz
Firma | Ertragssteuern Schweiz 2021 |
Roche | 961 Mio. CHF |
Novartis | 762 Mio. CHF |
Nestlé | 700 Mio. CHF |
UBS | 632 Mio. CHF |
Glencore | 448 Mio. CHF |
Swisscom | 339 Mio. CHF |
Credit Suisse | 316 Mio. CHF |
Zurich | 266 Mio. CHF |
Raiffeisen | 183 Mio. CHF |
Coop | 169 Mio. CHF |
Swiss Life | 168 Mio. CHF |
Migros | 153 Mio. CHF |
Logitech | 145 Mio. CHF |
Alcon | 110 Mio. CHF |
Julius Bär | 99 Mio. CHF |
Post | 96 Mio. CHF |
Vontobel | 83 Mio. CHF |
Mobiliar | 57 Mio. CHF |
Ems-Chemie | 53 Mio. CHF |
Lombard Odier | 34 Mio. CHF |
SBB | 34 Mio. CHF |
Stadler Rail | 17 Mio. CHF |
Im Schnitt liefern die multinationalen Schweizer Konzerne einen Drittel der weltweit geschuldeten Steuern in der Schweiz ab. Dies, obwohl sie teils nur die Firmenzentrale hier betreiben, den grössten Teil des Umsatzes allerdings im Ausland erwirtschaften. Gerade linken Kreisen ist dies ein Dorn im Auge. Sie werfen den Konzernen unter anderem Ausbeutung vor. Bürgerliche hingegen sehen das als Argument, die Standortförderung weiter voranzutreiben und die Konzerne im Land zu halten.
Der Genfer Rohstoffhändler Trafigura tanzt dabei aus der Reihe: Die Trafigura-Firmenzentrale liegt zwar am Genfersee. Rechtlich hat das Unternehmen seinen Sitz aber vor einigen Jahren in die Niederlande und nach Singapur verlegt. Trafigura liefert seither nur noch elf Prozent seiner global fälligen Steuern in der Schweiz ab. Den Rest kassieren andere Staaten.
Die Rangliste beruht auf Angaben der Konzerne in ihren Geschäftsberichten sowie Schätzungen der «Handelszeitung». (sfa)