Roche-Chef Severin Schwan (52) hat sich vom Coronavirus-Impfstoffkandidaten der Unternehmen Biontech und Pfizer beeindruckt gezeigt. Angesichts der Wirkung in klinischen Tests eröffne sich die Chance, rasch Impfstoffe in grosser Menge bereitzustellen, sagte Schwan.
«Der grosse Vorteil ist, und in dem Sinn ist das schon ein Durchbruch: Diese mRNA-Abschnitte, wenn sie das einmal definiert haben und wenn sie gezeigt haben, dass genau der mRNA-Abschnitt funktioniert, können sie das unglaublich schnell vervielfältigen», merkte Schwan an. Traditionelle Impfstoffe seien in der Herstellung teuer und zeitaufwendig.
Zulassung noch diesen Monat
«Es ist ein eleganter Mechanismus, aber es ist dann vor allem in der Produktion viel, viel einfacher als die traditionellen Wirkstoffe», erklärte Schwan weiter. «Und von da her muss man schon sagen: Das ist wirklich beeindruckend, dass diese Technologie zu greifen scheint.»
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Der Impfstoffkandidat der deutschen Biotech-Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer zeigte in einer grossangelegten klinischen Studie eine hohe Wirksamkeit. Die beiden Partner wollen noch in diesem Monat in den USA die Zulassung beantragen.
Ganze Branche forscht fieberhaft
Das Vakzin basiert auf der sogenannten Boten-RNA (mRNA), die den menschlichen Zellen die Information zur Produktion von Virusproteinen und damit zur Bekämpfung der Krankheitserreger vermitteln soll: Das Immunsystem spricht auf die Virusteile an und wird hochgefahren. Bislang wurde weltweit noch keine Impfung auf Basis dieser neuen Technologie zugelassen.
Weltweit forscht die Pharmabranche fieberhaft an einem Impfstoff, der als ein entscheidender Faktor im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie gilt. Neben dem Duo Biontech/Pfizer sind der US-Biotech-Konzern Moderna – dessen Impfstoffkandidat ebenfalls auf mRNA basiert – und die britische Astra Zeneca die führenden Unternehmen in dem Rennen. (pbe/SDA)