Auf einen Blick
Der Herbst ist da und mit ihm die ersten kalten Tage. Die Temperaturen sind nachts bereits merklich gesunken, auch wenn die Sonne tagsüber noch für warme Stunden sorgt. Viele Schweizerinnen und Schweizer dürften ihre Heizung bereits aufgedreht haben. Andere warten vielleicht noch und ziehen stattdessen warme Wollsocken und dicke Pullover über.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Heizung einzuschalten? Welche Temperatur sollte ein Wohnzimmer haben und wie spart man Energie und Geld im Winter? Blick gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Wann sollte die Heizung aufgedreht werden?
«Wenn einem zu Hause nach dem Anziehen von Pullover und Hausschuhen kalt ist», sagt Gabriel Ruiz (43). Er ist Mitgründer und CEO von Navitas Consilium, einem auf Klimafragen spezialisierten Beratungsunternehmen. Nicht ein bestimmtes Datum, sondern das eigene Befinden entscheidet also den richtigen Zeitpunkt.
Wie warm sollte es in den eigenen vier Wänden sein?
In Wohn- und Esszimmer empfiehlt Ruiz 20 Grad. Im Schlafzimmer reicht eine Raumtemperatur von 18 Grad. Wissenschaftlern zufolge ist es gesund, in einem kühlen Zimmer zu schlafen.
Wie kann ich im Winter Heizkosten sparen?
«Mit drei einfachen Massnahmen können Heizkosteneinsparungen von bis zu 20 Prozent erreicht werden», sagt Ruiz. Erstens: Jedes zusätzliche Grad steigert die Kosten um 6 bis 10 Prozent. Es lohnt sich also, die Temperatur im Haus auf 20 statt 25 Grad einzustellen. Zweitens: Wer nachts die Jalousien und Rollläden schliesst, reduziert den Wärmeverlust. Drittens: Lüften – aber richtig!
Richtig Lüften im Winter
In der kalten Jahreszeit sollten Fenster drei bis fünf Mal am Tag weit geöffnet werden. Am besten für fünf bis 15 Minuten und mit Durchzug. Die kurze Lüftungszeit hat den Vorteil, dass nur wenig Wärme verloren geht. Wer die Fenster über längere Zeit offenlässt, heizt vergebens.
Den Warmwasserboiler richtig einstellen
Auch beim Warmwasser können Hauseigentümer Energiekosten sparen, indem sie die Temperatur des Warmwasserboilers reduzieren. Allerdings braucht es dafür ein Heizsystem, das das Wasser wöchentlich einmal auf 65 Grad erhitzt. Sonst können sich gesundheitsschädliche Mikroorganismen vermehren. Im Vergleich zu Heizkesseln mit einer Temperatur von rund 75 Grad bedeutet das laut Navitas Consilium eine Energieeinsparung von bis zu 20 Prozent.
Mieter dürfen sich wehren
Mieterinnen und Mieter können ihre Nebenkosten ebenfalls tief halten – allerdings nur, wenn ihr Vermieter die Heizkosten der einzelnen Parteien getrennt abrechnet. In älteren, sanierungsbedürftigen Liegenschaften ist das oft nicht der Fall. Übrigens: Wer in der Wohnung unfreiwillig friert, darf sich wehren. Eine Wohnung muss auf mindestens 20 Grad erwärmt werden können. Ansonsten liegt ein Mangel vor und Mieterinnen und Mieter haben Anspruch auf eine Mietzinsreduktion.