Kostenabrechnung sorgt für Ärger
Zwei Drittel der Mieter zahlen für Nachbar-Heizkosten mit

Wer in seiner Wohnung auf 19 statt 23 Grad heizt, kann 35 Prozent der Heizkosten einsparen. Das gilt jedoch nur für Mieterinnen, bei denen die Heizkosten getrennt abgerechnet werden.
Publiziert: 08.12.2022 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 08.12.2022 um 14:49 Uhr
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Ist es üblich, dass Vermieter Heizkosten in Wohnüberbauungen pro Gebäude und nicht pro Wohnung abrechnen? (Symbolbild)
Foto: imago/photothek

Wer es in den eigenen vier Wänden gemütlich warm haben möchte, muss jetzt heizen. Wer sparen will, zieht zwei Pullis und eine Winterjacke über. So lässt sich eine hohe Heizkostenabrechnung vermeiden. Oder?

Für Mieterinnen und Mieter gilt das leider nicht immer. Denn für viele Mieter hängen die Heizkosten nicht nur von ihrem eigenen Nutzungsverhalten ab. Sondern auch davon, wie warm es in der Wohnung des Nachbars ist.

Alte Liegenschaften betroffen

Denn in der Schweiz rechnen viele Vermieter die Heizkosten nach wie vor pro Quadratmeter statt nach dem tatsächlichen Verbrauch ab. Laut neuen Zahlen des Verbands für Energie- und Wasserkostenabrechnung ist davon sogar die Mehrheit der Schweizer Mieter betroffen.

In rund zwei Drittel aller Wohnhäuser der Schweiz wird demnach solidarisch abgerechnet, schreibt das SRF-Konsummagazin «Espresso». Dabei handelt es sich meist um alte, schlecht isolierte Wohnhäuser. Solche also, deren Energiebilanz sowieso schon schlecht ausfällt.

Mieterverband fordert genaue Abrechnung

Ein unhaltbarer Zustand findet der Mieterverband. «Es ist nicht fair, wenn nicht der tatsächliche Verbrauch verrechnet wird», sagte Linda Rosenkranz (43), Generalsekretärin des Mieterinnen- und Mieterverbands Schweiz (MV), im Oktober zu Blick. «Heute gibt es bezahlbare technische Möglichkeiten, um eine individuelle Heizkostenabrechnung zu machen», sagt sie.

Für Mieter wäre es motivierender, wenn sie das eigene Sparen auch auf der Rechnung sehen – wie etwa beim Strom. Denn Bewohner können mit dem eigenen Verhalten einen grossen Einfluss auf die Heizkosten nehmen. Wer nämlich auf 19 statt auf 23 Grad heizt, kann laut der ZKB 35 Prozent der Heizkosten einsparen. (dvo)

Lesen Sie hier mehr zu Liegenschaftsabrechnungen: Mieterin Sylwina Spiess (33) über ihren Nebenkosten-Schock

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