Auf einen Blick
- Trump sammelt Rekordspenden für Amtseinführung, Wirtschaft steht Schlange
- Mindestens 200 Millionen Dollar gesammelt, fast doppelt so viel wie 2017
- Trumps Vorgänger erhielten nur rund 20 bis 60 Millionen Dollar
- Tech-Giganten wie Amazon, Facebook und Google spenden je 1 Million Dollar
Amerikas Wirtschaft steht Schlange, um die Rechnung für Donald Trumps (78) Amtseinführung zu übernehmen. Kein Präsident hat jemals so viel Geld für die Feierlichkeiten zur Amtseinführung aufgetrieben, wie Trump in diesem Jahr.
Dazu muss man wissen: Die pompöse Party zum Start der Präsidentschaft wird schon seit Jahrzehnten von Firmen und reichen Einzelpersonen mit Interessen in Washington finanziert. Diese nutzen jeweils die Chance, sich mit einer grosszügigen Spende bei der neuen Regierung beliebt zu machen.
Viel mehr Spenden als Biden und Obama
Die vollständige Liste der Spender wird erst nachträglich bekannt. Aber das «Wall Street Journal» geht davon aus, dass Trump mindestens 200 Millionen Dollar erhalten hat. Damit pulverisiert er seinen eigenen Rekord aus dem Jahr 2017, als 107 Millionen Dollar für seine Amtseinführung gespendet wurden.
Zum Vergleich: Joe Biden (82) erhielt 63 Millionen Dollar. Und für die umjubelte erste Amtseinführung von Barack Obama (63) spendete die US-Wirtschaft 53 Millionen Dollar. In den 1980er- und 1990er-Jahren waren die Spenden noch geringer.
Millionen aus der Tech-Industrie
«JEDER WILL MEIN FREUND SEIN!!!», jubelte Trump bereits im Dezember auf seiner Plattform Truth Social. Tatsächlich gehört fast alles zu den Spendern, was in der amerikanischen Wirtschaft Rang und Namen hat.
Laut Medienberichten spenden Amazon von Jeff Bezos (60), Facebook von Mark Zuckerberg (40) und der Internetkonzern Google jeweils 1 Million Dollar. Persönliche Spenden in der gleichen Höhe bekommt Trump zudem von Apple-CEO Tim Cook (64) und OpenAI-Chef Sam Altman (39).
Auch die Autohersteller Ford, Toyota, Hyundai und GM spenden 1 Million Dollar, ebenso wie die Grossbanken Goldman Sachs und Bank of America sowie Boeing und Delta Airlines aus der Luftfahrtindustrie.
«Keiner will vier Jahre lang Trumps Sandsack sein»
Doch weshalb kann Trump so viel mehr Geld auftreiben als seine Vorgänger? Trumps Persönlichkeit spiele hier eine grosse Rolle, glaubt Brendan Glavin von Open Secrets, einer Organisation, die sich mit Geld in der Politik befasst. «Keiner will vier Jahre lang Trumps Sandsack sein», sagt er dem Sender CNBC.
Gerade die Tech-Industrie, die dieses Mal besonders eifrig spendete, wurde aus dem Trump-Lager oft heftig kritisiert. Google und Facebook warfen die Republikaner vor, rechte Meinungen zu zensieren, um den Demokraten zu helfen.
Ausserdem ist klar, dass Trump das Präsidentenamt auch als persönliches Geschäft betrachtet. So gingen bei seiner Amtseinführung 2017 1,5 Millionen Dollar an das Trump International Hotel in Washington. Den anschliessenden Rechtsstreit wegen der erhöhten Hotelrechnung legte das Antrittskomitee durch die Zahlung von 750’000 Dollar bei.