In der Schweiz wird der Erwerb von Wohneigentum teurer und teurer. Die Transaktionspreise für Einfamilienhäuser und Stockwerkeigentum sind im dritten Quartal 2021 weiter angestiegen.
«Die Preisdynamik am Markt für selbstgenutztes Wohneigentum hat sich nochmals akzentuiert», erklärt Raiffeisen-Chefökonom Martin Neff (59). Die Preise für Einfamilienhäuser kletterten im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal um 4,4 Prozent, und Stockwerkeigentum kostete zwei Prozent mehr.
Im Vergleich mit dem dritten Quartal des letzten Jahres ist die Preisentwicklung noch eindrücklicher: Seither sind laut Raiffeisen die Transaktionspreise für Einfamilienhäuser um 9,7 Prozent und jene für Stockwerkeigentum um 7,9 Prozent angestiegen.
Grosse Nachfrage in Tourismusgemeinden
Die Preise steigen laut Neff in allen Regionen und allen Segmenten deutlich, besonders stark aber sei der Anstieg der Hauspreise in Tourismusregionen. Wohneigentum ist dort in Zeiten von Homeoffice besonders beliebt, allen voran im Tessin.
In touristischen Gemeinden schossen sowohl die Hauspreise (+18,3%) als auch jene fürs Stockwerkeigentum (+12,9%) im Vergleich zum Vorjahr nach oben. In Zentren und urbanen Gemeinden waren beide Wohnkategorien mit Preisanstiegen von jeweils rund 9 Prozent ebenfalls beliebt. Weniger stark war die Zunahme auf dem Land.
Teurere Wohnungen am Genfersee
Nach Regionen betrachtet kletterten die Preise für Einfamilienhäuser im Vorjahresvergleich in der Südschweiz (+11,7%) und in der Region Bern (+11,1%) am stärksten. Weniger deutlich war der Anstieg in der Nordwestschweiz (+6,4%) und Ostschweiz (+7,4%).
Beim Stockwerkeigentum führt die Region Genfersee mit einem Plus von 12,3 Prozent bei den Preisen die Rangliste an. Und auch hier verzeichnet die Ostschweiz (+2,0%) den geringsten Anstieg.
Der Raiffeisen Transaktionspreisindex erscheint vierteljährlich jeweils zu Beginn eines neuen Quartals und misst basierend auf Handänderungsdaten von Raiffeisen und des Swiss Real Estate Datapools (SRED) die Preisentwicklung von selbst genutztem Wohneigentum in der Schweiz. Der Vorteil dieser Studie: Es werden die effektiv bezahlten Preise erhoben. (SDA/koh)