Minderwertige Masken verkauft
Zürcher Stadtspital verklagt Masken-Millionäre

Das Geschäft mit Gesundheitsmasken brachte ihnen während der Pandemie Millionen ein. Jetzt läuft eine Untersuchung gegen die beiden Geschäftsführer der Emix Trading AG. Das Stadtspital Triemli zählt zu den Privatklägern.
Publiziert: 15.10.2023 um 17:34 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2023 um 17:48 Uhr
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Diese beiden Jungunternehmen haben mit zweifelhaften Gesundheitsmasken während der Anfänge der Pandemie Millionen gescheffelt.
Foto: Emix Trading

Die beiden Maskenmillionäre der Emix Trading AG sorgen seit Beginn der Corona-Pandemie immer wieder für Schlagzeilen. Sie haben während der Krise Gesundheitsmasken unter anderem in der Schweiz und Deutschland vertickt. Das Problem: Die Qualität der Masken, die teuer verkauft wurden, war minderwertig, so der Vorwurf. Seit Anfang 2021 läuft bei der Zürcher Oberstaatsanwaltschaft eine Untersuchung. Eine Emix-Pressesprecherin weist sämtliche Vorwürfe gegenüber Blick zurück.

Nun zeigt eine Recherche der «SonntagsZeitung»: Auch das Zürcher Triemlispital gehört zu den Klägern. «Das Stadtspital Zürich hat sich im erwähnten Verfahren als Privatklägerin konstituiert», wird eine Sprecherin zitiert. Weiter zählt der Kanton Basel-Landschaft zu den Privatklägern, wie ein Leiter per Mail bestätigte.

Das Inselspital Bern hatte ebenfalls Masken von Emix Trading AG bezogen – wollte aber nicht verraten, ob man gegen die Maskenfirma klagt. Der Kanton Glarus hat sich mit Emix inzwischen aussergerichtlich auf eine einmalige Zahlung geeinigt.

Am meisten Masken von Emix hat die Schweizer Armee für die Armeeapotheke gekauft. Damit hätte sie allen Grund dazu, die Maskenmillionäre ebenfalls zu verklagen. Die Frage blieb aus «prozess- und verhandlungstaktischen Gründen» aber unbeantwortet.

Verdacht der Steuerhinterziehung in Deutschland

Hierzulande dauert es noch etwas mit dem Verfahren. In München läuft dagegen bereits in anderer Sache ein Prozess. Angeklagt ist in diesem Falle nicht Emix, sondern eine Maskenvermittlerin. Dabei geht es um den Verdacht der Steuerhinterziehung. Die beiden Emix-Geschäftsführer sollen im Rahmen des Prozesses befragt werden. Dass sie tatsächlich vor Gericht erscheinen, scheint aber unwahrscheinlich, so die «SonntasZeitung» weiter.

Die Ermittler schätzen, dass die Maskenmillionäre mit Emix alleine in Deutschland einen Gewinn von 350 Millionen Franken erwirtschaftet haben. Mit dem Geld gönnten sich die beiden Jungunternehmer teure Luxusschlitten.

Emix will nichts davon wissen, dass sich beim Verfahren in der Schweiz mehrere Zivilkläger konstituiert haben. Und beharrt darauf, dass «die Verkaufspreise während der Anfangsphase der Pandemie den damaligen Marktverhältnissen entsprachen». (kae)

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