Das Immo-Beratungsunternehmen Iazi hat die Preise von mittelgrossen Häusern und Eigentumswohnungen in der gesamten Schweiz untersucht. Die Iazi-Studie der 100 teuersten Gemeinden der Schweiz, über die die «Handelszeitung» in ihrer aktuellen Ausgabe berichtet, kommt zum Schluss: Die Silberküste hat die Goldküste überholt.
Kilchberg ZH ist heute die teuerste Gemeinde der Schweiz! Eine 4,5-Zimmer-Eigentumswohnung kostet dort rund 2 Millionen. Für ein 5,5-Zimmer-Einfamilienhaus muss man rund 3 Millionen Franken hinblättern. Zum Vergleich: In Aarau gibts etwas Vergleichbares für 1,2 Millionen, in Schaffhausen für 980'000 Franken. Günstig geradezu wird es in Delémont JU mit 659'000 Franken für ein Haus dieser Grössenordnung.
- Kilchberg ZH (2,97 Mio)*
- Genf (2,89 Mio)
- Zollikon ZH (2,60 Mio)
- Cologny GE (2,59 Mio)
- Rüschlikon ZH (2,53 Mio)
- Zug (2,50 Mio)
- Küsnacht ZH (2,49 Mio)
- Herrliberg ZH (2,47 Mio)
- Erlenbach ZH (2,45 Mio)
- Zürich (2,43)
*Preis für ein Einfamilienhaus
- Kilchberg ZH (2,97 Mio)*
- Genf (2,89 Mio)
- Zollikon ZH (2,60 Mio)
- Cologny GE (2,59 Mio)
- Rüschlikon ZH (2,53 Mio)
- Zug (2,50 Mio)
- Küsnacht ZH (2,49 Mio)
- Herrliberg ZH (2,47 Mio)
- Erlenbach ZH (2,45 Mio)
- Zürich (2,43)
*Preis für ein Einfamilienhaus
Zürcher Gemeinden für Mehrheit zu teuer
Mit Rüschlikon ZH auf Platz 5, Oberrieden ZH auf Platz 16 und Thalwil ZH auf Platz 19 liegen drei weitere Gemeinden des linken Seeufers ganz vorne.
Die Preise von einem Einfamilienhaus mittlerer Grösse (5,5 Zimmer, 2 Bäder, gute Lage, freistehend, nicht älter als 10 Jahre und Garagenplatz) in Rüschlikon, Oberrieden und Thalwil: 2,5, 2,2 bzw. 2,1 Millionen Franken.
Unbezahlbar für die meisten in der Schweiz neben den Zürcher Gemeinden sind auch Zuger und Schwyzer Gemeinden, die zu den teuersten der Schweiz zählen. Mit Zug (6), Wollerau SZ (22) und Cham ZG (25) platzierten sich bekannte Steueroasen weit oben.
Mehr zu Wahnsinns-Preisen von Immobilien
Und mit Genf (2) und Zürich (10) liegen auch zwei Grossstädte in den vorderen Rängen der Liste, wie die «Handelszeitung» schreibt. Dies zeigt, dass die Attraktivität von Städten ungebrochen ist. Trotz Corona-Pandemie, Homeoffice und Abwanderungen in die Peripherie.
Etwas abgeschlagen: die Städte Lausanne, Basel und Luzern.
«Von zahlungskräftigen Nachfragern überrannt»
«Zentrumsnah, steuergünstig oder ein See. Das sind die Kriterien, nach denen heute gesucht wird», sagt Donato Scognamiglio, CEO von Iazi, der Wirtschaftszeitung. «Gemeinden, die eines dieser Charakteristika vorweisen können, werden von zahlungskräftigen Nachfragern überrannt.»
Doch Preissteigerungen zwischen 40 und 50 Prozent, wie sie im Kanton Zug in den vergangenen drei Jahren verzeichnet wurden, erstaunen selbst ihn. Auch im Kanton Zürich und in der Stadt Basel zogen die Preise mit rund 30 Prozent mächtig an, wie auch Blick immer wieder berichtet.
Normalsterbliche, nicht superreich und auch nicht durch eine Immo-Erbschaft gesegnet, können bei diesen Preisanstiegen vom Wohneigentum nur träumen. Denn die Anforderungen der Banken sind knallhart.
Einkommen von mindestens 180'000 Franken
Ein Beispiel von Iazi: Wohnung in Thalwil (Kaufpreis 1,5 Mio.) setzt 300'000 Franken Eigenkapital voraus. Kalkulatorische Zinskosten: 60'000 Franken (5 Prozent von 1,2 Mio). Tragbar wären diese Zinskosten, wenn der Hypothekarnehmer über ein Jahreseinkommen von mindestens 180'000 Franken verfügt.
Ein Ende des Preis-Wahnsinns ist nicht in Sicht. Der Baugrund ist begrenzt in vielen Kantonen, die Nachfrage überragt das Angebot bei weitem. Eine Frage bleibt: Warum ist St. Moritz erst auf Platz 63 der Iazi-Liste der teuersten Gemeinden? Mittelgrosse Einfamilienhäuser stehen dort für rund 1,8 Millionen Franken zum Kauf. Denn im «Alpen-Beverly-Hills», wie die «Handelszeitung» schreibt, werden Villen für 20 bis sogar 70 Millionen Franken verkauft.
Diese Traumpreise beziehen sich auf einen Hotspot, den super-edlen Suvretta-Hügel. Hier sorgte Thomas Flohr (61) jüngst für Schlagzeilen in der «Bilanz». Der Zuger Selfmade-Milliardär macht sich oberhalb von St. Moritz breit und avanciere zu einem der nicht ganz so zahlreichen Hügel-Könige der Schweiz. (uro)