Online-Suche verrät
Hier planen Schweizer ihre Sommerferien

Kurz vor Start der Sommerferien enthüllt eine Auswertung die Ferienplanung von Schweizerinnen und Schweizern. Überraschungen gibt es beim Camping sowie bei Ferienhäusern und -wohnungen.
Publiziert: 21.06.2021 um 11:16 Uhr
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Nordsee-Insel Langeoog: Auf der Internetsuche nach ihren Traumferien liebäugeln die Schweizerinnen und Schweizer vor allem mit Ferien in Deutschland.
Foto: imago images/Jochen Tack

Eine Auswertung des Online-Suchverhaltens von Deutschschweizern bei ihrer Ferienplanung zeigt: Auf der Internetsuche nach ihren Traumdestinationen liebäugeln die Schweizerinnen und Schweizer vor allem mit Ferien in Deutschland.

Laut der Analyse der Marktforscher von Argyou wird nach Deutschland so oft gesucht wie nach keinem anderen Land. Die Auswertung der Suchanfragen auf insgesamt rund 190 Suchmaschinen, sozialen Medien, Internetplattformen und E-Shops mit «.ch»-Domain zeigt weiter: Bei den Einwohnern der Deutschschweiz steht Deutschland mit durchschnittlich 30'400 Suchanfragen pro Kanal mit deutlichem Abstand am höchsten im Kurs. Insgesamt sind so rund 5,8 Millionen Suchanfragen im Zeitraum vom 15. Mai bis 14. Juni auf das nördliche Nachbarland entfallen.

Auf Platz zwei liegt England mit durchschnittlich 18'400 Suchanfragen auf jedem der 190 Internetkanäle vor der Schweiz (17'700) und Österreich (15'700). Auf den Plätzen fünf bis zehn folgen die beliebten Sommerferiendestinationen Italien (11'700), Portugal (10'400), Spanien (10'000), Türkei (9000), Frankreich (8700) und Holland (7800).

Die Untersuchung der Marktforscher beruht darauf, wie oft aus der Schweiz heraus innerhalb eines Monats ein europäisches Land in Kombination mit einem der Suchbegriffe «Ferien», «Sommerferien», «Urlaub», «Reise», «Einreise», «Hotel», «Camping» oder «Ferienhaus/-wohnung» durchschnittlich in den Suchfeldern der einzelnen Kanäle eingetippt wurde.

Nicht nur ausgewanderte Deutsche

Dagegen, dass es sich bei den Deutschland-Anfragen vorwiegend um in der Deutschschweiz lebende deutsche Staatsbürger handle, spreche, dass Deutschland auch in Kombination mit dem Suchbegriff Hotel an erster Stelle stehe, heisst es im Communiqué. Auch für Aufenthalte in Ferienwohnungen, Ferienhäusern und auf Campingplätzen bestehe grosses Interesse an Deutschland.

Allerdings: nach Camping wurde mehr als doppelt so oft in Kombination mit England als mit Deutschland gesucht. Das sei überraschend, so Argyou. Bei den Ferienwohnungen und -häusern generierte Irland mehr Suchanfragen als Deutschland.

Damit weichen die Befunde von den Buchungen der grossen Reiseveranstalter ab. Während Griechenland in der Internetsuche lediglich auf Platz 13 kommt, stehen griechische Inseln wie Kreta, Rhodos oder Kos bei Hotelplan, Tui Suisse oder DER Touristik Suisse ganz weit oben auf der Buchungsliste.

Wer Sommerferien bei einem Reiseveranstalter buche, buche in der Regel eine Pauschalreise mit Flug und Unterkunft, erklärt Simon Benz von Primcom, einer Agentur, die sich auf Reise- und Tourismusthemen spezialisiert hat. Typischerweise seien dies Destinationen wie Spanien, Griechenland oder die Türkei.

Argyou-Chef versichert: «Aussagen sind aussagekräftig»

Wer dagegen seine Ferien individuell zusammenstelle und vielleicht sogar mit dem eigenen Auto reise, reserviere mehrheitlich direkt bei den Anbietern und gehe nicht über einen Reiseveranstalter, erklärt Benz: Die Onlinemessung umfasse sämtliche Suchanfragen – unabhängig davon, wo oder ob letztlich gebucht werde oder nicht.

Auf die Frage, warum für ein aussagekräftigeres Bild nicht einzelne klassische Feriendestinationen wie Kreta, Korsika oder Sizilien einzeln gemessen worden seien statt ganze Länder, erklärt Argyou-Chef Christoph Glauser: «Wer beispielsweise Ferien auf Sardinien plant, sucht vor dem Hintergrund der komplexen Einreisebestimmungen pro Land automatisch auch nach dem Land. Somit sind die Aussagen aussagekräftig.»

In der digitalen Marktanalyse würden zur Sicherheit immer auch verschiedene Kombinationen gemessen, beispielsweise «Ferien Spanien» oder «Spanien Ferien». Denn die Suchanfrage der Nutzer seien in den letzten Jahren immer differenzierter geworden. (SDA)

Ist Wildcampen überhaupt erlaubt?

Es scheint ein Stückchen Freiheit zu sein: den Camper auf eine Wiese oder an den Waldrand zu stellen und dort die Nacht zu verbringen. Das tönt romantisch, ist aber meistens illegal. Denn: Wildcampen ist nur in seltenen Fällen erlaubt. Grundsätzlich ist es nur im Gebirge über der Baumgrenze gestattet, wohin man mit dem Wohnmobil oft nur schwer kommt. Dazu darf man auch auf Privatgrundstücken campen, wenn der Besitzer es erlaubt.

Freies Übernachten an öffentlichen Orten wie Raststätten, Parkplätzen, abseits von Strassen oder in freier Natur ist in der Schweiz verboten – und nur in einzelnen Kantonen unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Zum Beispiel erlauben die Kantone Aargau, Bern, Schwyz und Uri das Übernachten auf Parkplätzen und Raststätten. Die Beschilderung ist in jedem Fall zu beachten. Zudem erlauben einige Autobahn-Raststätten, eine Nacht vor Ort zu verbringen. Martin A. Bartholdi und Fabio Giger

Es scheint ein Stückchen Freiheit zu sein: den Camper auf eine Wiese oder an den Waldrand zu stellen und dort die Nacht zu verbringen. Das tönt romantisch, ist aber meistens illegal. Denn: Wildcampen ist nur in seltenen Fällen erlaubt. Grundsätzlich ist es nur im Gebirge über der Baumgrenze gestattet, wohin man mit dem Wohnmobil oft nur schwer kommt. Dazu darf man auch auf Privatgrundstücken campen, wenn der Besitzer es erlaubt.

Freies Übernachten an öffentlichen Orten wie Raststätten, Parkplätzen, abseits von Strassen oder in freier Natur ist in der Schweiz verboten – und nur in einzelnen Kantonen unter bestimmten Bedingungen erlaubt. Zum Beispiel erlauben die Kantone Aargau, Bern, Schwyz und Uri das Übernachten auf Parkplätzen und Raststätten. Die Beschilderung ist in jedem Fall zu beachten. Zudem erlauben einige Autobahn-Raststätten, eine Nacht vor Ort zu verbringen. Martin A. Bartholdi und Fabio Giger

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