Irgendwie kommt uns Schweizer das bekannt vor. Die Österreichischen Bundesbahnen haben grossen Ärger mit einem Auftrag, den sie an Bombardier vergeben haben. 2010 bestellten die SBB bei Bombardier 59 Doppelstöcker für 1,9 Milliarden Franken. Auch über zehn Jahre später sind noch nicht alle Züge ausgeliefert.
2016 unterzeichneten die ÖBB mit Bombardier einen Deal für bis zu 300 elektrische Triebzüge. Der Preis: 1,8 Milliarden Euro, wie das «St.Galler Tagblatt» berichtet. Stadler Rail hatte sich damals ebenfalls um den Grossauftrag bemüht, ist aber leer ausgegangen.
Kurzfristig Ersatz beschaffen
Nun wird es den ÖBB aber zu bunt. Die ersten Züge hätten seit 2019 und 2020 in Vorarlberg und im Tirol unterwegs sein sollen. Dem ist aber nicht so. Laut dem «St.Galler Tagblatt» haben sie noch nicht einmal die Zulassung der Europäischen Eisenbahnagentur. Die Kompositionen stehen mittlerweile wieder bei Bombardier. In Vorarlberg und im Tirol werden sie nicht zum Einsatz kommen. Die ÖBB wollen sich kurzfristig Ersatz beschaffen.
Kommt der Thurgauer Zugbauer nun doch noch zum Zug? Die Österreicher haben nämlich eine neue Ausschreibung lanciert. Es geht um den Kauf von bis zu 540 elektrischen Triebzügen. Je 270 Modelle mit einer Länge von 103 bzw. 73 Metern.
Denn eines steht fest: Das Tischtuch zwischen den ÖBB und Bombardier ist zerschnitten. Die ÖBB werden aus dem Rahmenvertrag von Ende 2016 keine weiteren Fahrzeuge bestellen. (pbe)