Kampfzone Impfzentrum
In Winterthur wird um Piks-Impftermine geprügelt

In Winterthur ist die Stimmung vor dem Impfzentrum angespannt. Aus Angst, den Piks nicht zu bekommen, gehen die Emotionen hoch. Der Sicherheitsdienst ist am Anschlag.
Publiziert: 14.06.2021 um 13:48 Uhr
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Eine Pflegefachfrau zieht einen Impfstoff auf.
Foto: keystone-sda.ch

Die Stimmung in Winterthur ZH ist aggressiv. Nicht vor der Beiz kurz vor Mitternacht. Sondern schon frühmorgens vor dem Impfzentrum. Das berichtet der «Landbote». Es kommt zu Drängeleien, böse Blicken und gehässigen Wortgefechten. Der Grund: Viele Impfwillige stehen morgens zu früh an. Das führt zu gehässigen Szenen. Jeder ist sich selbst der Nächste, will den Piks.

Bis zu 40 Personen stehen jeweils schon frühmorgens vor dem Impfzentrum in der Warteschlange. Um den Impftermin nicht zu verpassen und die erste oder zweite Dosis auch tatsächlich zu erhalten. Die Nerven liegen entsprechend blank. «Wir wissen, dass einzelne Besucherinnen und Besucher bis zu eineinhalb Stunden vor ihrem Impftermin vor Ort sind», sagt Thomas Kraft, Leiter des Impfzentrums, dem «Landboten». 2500 Personen werden täglich geimpft.

Sicherheitsdienst muss eingreifen

Da muss man schon mal warten. Das birgt einiges an Konfliktpotenzial. Der Sicherheitsdienst müsse da schon einmal eingreifen, heisst es im Bericht. Etwa wenn sich Einzelne vordrängeln oder die Sicherheitsabstände nicht eingehalten würden.

«Dass es bei so vielen Impfwilligen vor Ort zu Problemen kommt, ist menschlich.»
Kraft bestätigt dem «Landboten», dass es «in seltenen Fällen» in den Warteschlangen schon zu gewissen Unstimmigkeiten gekommen sei. Er betont aber: «Unser Sicherheitsdienst hat alles gut im Griff und kann gerade bei Auseinandersetzungen zwischen den Wartenden rasch und schlichtend eingreifen.»

Es braucht nicht viel, bis es knallt

Die Stimmung ist gereizt. «Manche stehen mit dem linken Bein auf, sind vielleicht etwas ängstlich und nervös», meint der Zentrumsleiter im Bericht. «Da braucht es jeweils nicht viel, dass es dann zu Auseinandersetzungen und Missverständnissen kommt.»

Es müsse aber niemand Angst haben, dass er zu spät komme, wenn er in der langen Warteschlange draussen anstehe. «Unser Sicherheitspersonal geht regelmässig bei den Wartenden vorbei und bittet diejenigen, nach vorne zu kommen, die ihren Impftermin innert der kommenden 15 bis 30 Minuten haben», sagt Kraft. (pbe)

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