Nicht nur Trump unter Verdacht
Das sind die miesen Steuertricks der Superreichen

Obwohl sie superreich sind, wollen sie keine Steuern zahlen. 20 Prozent der Top-Verdiener in den USA verstecken ihr Geld an obskuren Orten. Nicht nur Ex-Präsident Donald Trump (74) haben die Steuerfahnder deshalb im Visier.
Publiziert: 23.03.2021 um 12:54 Uhr
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Aktualisiert: 27.03.2021 um 11:51 Uhr
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In den USA verdienen die Reichen nicht nur viel Geld an der Börse – wie hier in New York City. Sie verstecken es offenbar auch vor dem Fiskus.
Foto: Getty Images

Obwohl die ein Prozent Superreichen in den USA in Geld schwimmen, verstecken sie ihre Dollar zu grossen Teilen vor dem Fiskus. Das geht aus einer Untersuchung der US-Bundessteuerbehörde IRS (Internal Revenue Services) hervor, die der Nachrichtenagentur Bloomberg vorliegt: Mehr als 20 Prozent der Superreichen in den USA verstecken ihr Geld vor dem Fiskus.

Um zu den reichsten Amerikaner zu zählen, muss das Jahreseinkommen mindestens bei über 700'000 Franken liegen. Das geht aus Berechnungen des wirtschaftspolitischen Institutes in den USA, EPI, hervor.

Versteckspiel dank Verwirrungstaktik

Steuerhinterziehung gehört in den USA fast schon zum guten Ton in der besseren Gesellschaft. Die Reichen verwirren die Behörden, indem sie ihr Geld in Offshore-Konten und in anderen komplizierten Finanzstrukturen verstecken.

Dabei spielen Gewinne aus privaten Deals und komplexer Investitionen eine wichtige Rolle. Je undurchsichtiger und länger die Abwicklungen der Deals sind, desto schwerer wird es für die Behörde, das Geld zu verfolgen.

Mehr als 160 Milliarden Franken

Den USA entgehen laut den Berechnungen so mehr als 160 Milliarden Franken an Steuergeldern jedes Jahr – und das sei nur eine konservative Annahme, so die Autoren der Studie.

Das Problem: Die amerikanischen Steuerbehörden haben zwar ein gutes Auge auf das geregelte Einkommen. Aber sobald es etwas komplizierter wird, kommen sie nicht mehr nach. Nur dank Zufallsprüfungen würde man von Zeit zu Zeit einem Steuersünder auf die Schliche kommen, so die Studie.

Die Studie wurde von Mitarbeitern der Finanzbehörde und drei renommierten Wirtschaftsprofessoren erstellt. Sie fordern: ein erweitertes Kontrollsystem mit spezifischeren Prüfungen und der Zulassung von Hinweisgebern.

Auch Trump soll kontrolliert werden

Die Studie kam nun während der laufenden Untersuchungen gegen den Ex-Präsidenten aus den USA, Donald Trump (74), raus. Auch bei Trump sind die Vermögensverhältnisse bisher ungeklärt.

Er will sie lieber geheim halten, obwohl das für einen ehemaligen amerikanischen Präsidenten eher ungewöhnlich ist. Derzeit ermitteln die Finanzbehörden gegen ihn. Ihm werden unterschiedliche Finanz-Vergehen sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen. (vnf)

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