Neue Studie vergleicht die Renditen in den letzten 35 Jahren
Ist Wohneigentum die bessere Aktie?

Eigenheimbesitzer werden über die Jahre reicher. Denn Wohneigentum ist ein lukratives Investitionsgut, wie eine neue Studie zeigt. Die Rendite eines Eigenheims lässt sich mit demjenigen eines Aktienportfolios vergleichen. Die Details.
Publiziert: 07.11.2024 um 07:30 Uhr
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Aktualisiert: 07.11.2024 um 08:25 Uhr
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Ein Eigenheim ist für Schweizerinnen und Schweizer eine gute Investition. Aber schlägt sie auch die Aktienrendite?
Foto: Zamir Loshi

Auf einen Blick

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Dorothea VollenweiderRedaktorin Wirtschaft

Mieten oder Kaufen, das ist hier die Frage. Je nachdem, zu welchem Zeitpunkt die Frage gestellt wird, fällt die Antwort anders aus. Seit kurzem sind sich Experten einig: Kaufen ist wieder günstiger als Mieten. Denn die Hypothekarzinsen sind seit 2022 stark gesunken, was die Hausfinanzierung günstiger macht. Eigenheimbesitzer können heute also wieder viel Geld sparen.

Und sie haben einen weiteren Vorteil: Sie können durch ihr Haus oder ihre Wohnung über die Jahre ein beachtliches Vermögen aufbauen. Denn Wohneigentum ist nicht nur ein Konsumgut, sondern auch eine gute Investition. Wie gross die Rendite eines Eigenheims ist, hat Raiffeisen in einer aktuellen Immobilien-Studie untersucht. Darin gehen die Studienverfasser der Frage nach, ob Wohneigentum die bessere Aktie ist.

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Ein Eigenheim ist für Schweizerinnen und Schweizer eine gute Investition.
Foto: Zamir Loshi

Eigentümer sind im Vorteil

Das Resultat: Unter Miteinbezug aller relevanten Einflüsse für Wohneigentum ergibt sich für Eigenheimbesitzer seit 1987 eine durchschnittliche, jährliche Eigenkapitalrendite von 7,2 Prozent. Das liegt etwas unter der Rendite von 8,1 Prozent eines reinen Schweizer Aktienportfolios in derselben Periode.

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«Der Eigentümer kommt eigentlich besser weg»
Fredy Hasenmaile (57), Chefökonom bei Raiffeisen
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Auch für die Zukunft erwartet Raiffeisen unter realistischen Annahmen ähnliche Erträge. «In der langfristigen Betrachtung ist Wohneigentum Aktienanlagen praktisch ebenbürtig», sagt Fredy Hasenmaile (57), Chefökonom bei Raiffeisen. «Aber Eigenheimbesitzer haben ein deutlich kleineres Risiko, weshalb ich sagen würde, der Eigentümer kommt eigentlich besser weg», fügt er an.

Für den Vergleich trifft Raiffeisen die Annahme, dass ein Mieter denselben Geldbetrag, den ein Wohneigentümer als Eigenkapitals einschiesst, in ein Schweizer Aktienportfolio investiert. Die Bank berücksichtigt für die Analyse alle Faktoren, die für eine Berechnung der Rendite ausschlaggebend sind. Neben der Höhe der Hypothekarzinsen, der Wertsteigerung der Immobilie und den Unterhaltskosten, gehören auch Besonderheiten wie die Grundstückgewinnsteuer oder der Eigenmietwert dazu.

Das Eigenheim macht reich

Der grösste Vorteil von Wohneigentum gegenüber Aktien liegt laut Hasenmaile darin, dass es Eigentümer zwingt, langfristig investiert zu bleiben und Krisenzeiten einfach auszusitzen. Damit unterwerfen sich Wohneigentümer automatisch einem der wichtigsten Grundsätze des erfolgreichen Anlegens. «Man kann ja schlecht dauernd verkaufen und neu kaufen», so Hasenmaile. Ein Mieterhaushalt müsste für eine vergleichbare Finanzmarktrendite sein Vermögen äusserst diszipliniert anlegen und nicht in die vielen psychologischen Fallen treten, die an den Finanzmärkten lauern.

Für Hasenmaile ist klar: Wer sesshaft ist und es sich leisten kann, für den zahlt sich Wohneigentum in der Schweiz aus. Zwar sei ein Eigenheim etwas aufwendiger als eine Mietwohnung, denn man müsse sich darum kümmern. «Als Investment lohnt es sich aber allemal», sagt Hasenmaile. Der Investment-Gedanke komme bei vielen Eigenheimkäufern zu kurz, stellt der Experte fest. Dabei sollte das ein wichtiger Bestandteil der Überlegung sein. Er mache Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer über die Jahre wohlhabend.

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