Neue Prognose zum Banken-Deal
Es winken 60 Milliarden Gewinn für die UBS

Laut Analysten der Bank JP Morgan winken der UBS dank der Billig-Übernahme der Credit Suisse zumindest buchhalterisch gigantische Gewinne. Wegen der Risiken wird die UBS aber Jahre brauchen, um wieder auf Gewinnsummen wie 2022 zu kommen.
Publiziert: 13.04.2023 um 17:28 Uhr
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Aktualisiert: 13.04.2023 um 19:18 Uhr
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Rund um die Einverleibung der CS in die UBS bleiben viele offene Fragen.
Foto: keystone-sda.ch
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Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Schon 2022 war für die UBS punkto Gewinn ein Rekordjahr – 2023 könnte das nun noch um das Vielfache übertreffen. 7,6 Milliarden US-Dollar Gewinn verbuchte die UBS letztes Jahr. Nun könnte der Gewinn gar auf 60 Milliarden klettern! Zu diesem Schluss jedenfalls kommen die Analysten der US-Grossbank JP Morgan, wie die «Handelszeitung» schreibt.

Trostpflaster für Aktionäre

Allerdings: Es handelt sich um einen rein buchhalterischen Gewinn. Dies, weil die UBS deutlich weniger für die Credit Suisse zahlt, als die Bank Eigenkapital ausweist. Das nennt sich «negativer Goodwill» und dürfte laut den Analysten von JP Morgan zu einem hohen Gewinn je UBS-Aktie im Jahr 2023 führen. Immerhin ein Trostpflaster für die CS-Aktionäre, deren Aktien demnächst in UBS-Aktien umgewandelt werden.

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Einen solchen Giga-Gewinn wird die UBS real aber nicht ausweisen. Denn die UBS muss auch mit Milliardenkosten rechnen. Zum einen absorbiert sie die Verluste der CS, dazu kommen Restrukturierungskosten, Reserven für Rechtsfälle und mehr. Wie hoch die Kosten für die Übernahme letztlich ausfallen, ist schwierig abzuschätzen. Immerhin konnte die UBS schon mal 16 Milliarden Schulden der CS bei ihren CoCo-Bonds durch die Finanzaufsicht (Finma) zum Abschreiber erklären lassen.

Jahrelanger Weg

Um den Rekordgewinn von 2022 wieder zu erreichen oder gar zu übertreffen, dauert es laut den JP-Morgan-Analysten mindestens vier Jahren. Bis 2027 könnte dann alleine das Vermögensverwaltungsgeschäft der um die CS erweiterten UBS einen Vorsteuergewinn von 7 Milliarden Dollar einbringen, so die Prognose.

Entscheidend zur Erreichung dieses Ziels wird sein, wie reibungslos der Personalabbau bei der CS und die Integration von deren Schweiz-Geschäft in die UBS verläuft.

Kommt der Börsengang der CS Schweiz?

Spekuliert wird auch, dass die UBS einen Teil der Credit Suisse an die Börse bringt, konkret das Inlandgeschäft. Laut dem Online-Finanzblog «Inside Paradeplatz» habe die UBS die US-Grossbank JP Morgan damit beauftragt, einen solchen Börsengang zu prüfen.

Die Nachrichtenagentur «Bloomberg» rechnet damit, dass ein Börsengang des CS-Schweiz-Geschäfts 10 Milliarden Franken in die UBS-Kasse spülen könnte. Zur Erinnerung: Die UBS hat 3 Milliarden für die Übernahme der CS bezahlt. Der mögliche Börsengang verdeutlicht, dass sie sich ihre Konkurrentin zum Schnäppchenpreis einverleibte.

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