Nach Erhöhung des Referenzzinssatzes kommen saftige Anstiege
«Feuer unter dem Dach bei Mietwohnungen»

Nach der Erhöhung des Referenzzinssatzes per Juni ist mit dem Anstieg der Mieten noch lange nicht Schluss. Das «Feuer im Dach im Mietwohnungsmarkt» hat laut einer Studie von Raiffeisen erst begonnen zu brennen.
Publiziert: 10.08.2023 um 14:49 Uhr
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Aktualisiert: 10.08.2023 um 14:53 Uhr
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Mit dem Anstieg der Mieten ist noch lange nicht Schluss.
Foto: Keystone

Die Preissteigerung im Mietwohnungsmarkt scheint nicht zur Ruhe zu kommen. Für das kommende Jahr 2024 sieht es für die Mieten noch schlechter aus als dieses Jahr.

Denn die nächsten Erhöhungen des Referenzzinssatzes seien bereits in Sicht. «Im Dezember dürfte der Referenzzinssatz auf 1,75 Prozent steigen», lautet die am Donnerstag veröffentlichte Prognose. Damit droht der Mehrheit der Schweizer Mieterschaft eine weitere Mieterhöhung per 1. April 2024. Und sogar eine dritte Erhöhung bis Ende 2024 sei bereits absehbar, heisst es.

Mit der Erhöhung des Referenzzinssatzes dürfen Vermieter häufig auch die aktuelle Teuerung geltend machen. So können die Mieten stärker steigen als die pro Referenzzinssatzschritt vorgesehenen 3 Prozent.

«Die offiziell gemessene Mietpreisteuerung dürfte nächstes Jahr daher zwischenzeitlich auf 8 Prozent klettern», warnen die Immobilien-Experten von Raiffeisen. Hinzu kommt, dass die höheren Mieten mehrheitlich problemlos durchzusetzen sind. Dies ist der Fall, weil der Mietwohnungsmarkt zunehmend austrocknet und zum Teil schon von Wohnungsnot gesprochen wird.

Die Lösungen zum Problem sind umstritten: Zwar wird nun der Ruf nach einer verstärkten Förderung des gemeinnützigen Wohnbaus wieder lauter. Dieser sei aber ein umstrittenes Instrument, um ein Ausufern der Mietpreise zu verhindern, schreiben die Experten der Raiffeisen.

Denn Wohnbaugenossenschaften verlangen zwar deutlich billigere Wohnungen als Hausbesitzer – jedoch oft unter dem Einsatz staatlicher Mittel. Und: Rund die Hälfte der Bewohner von Genossenschaftswohnungen verfüge über ein so hohes Einkommen, dass sie auf die Förderung gar nicht angewiesen seien, erklärt Raiffeisen-Chefökonom Fredy Hasenmaile.

Doch auch die Hausbesitzer profitieren: Laut einer Untersuchung haben sie seit 2006 78 Milliarden zu viel an Mieten eingenommen, als dies ihnen gesetzlich erlaubt wäre. (SDA/wgr)

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