Per Ende Juli sind die Preise für Einfamilienhäuser im landesweiten Mittel um 0,5 Prozent gesunken. Das zeigt eine Auswertung der Verkaufsinserate auf der Online-Plattform ImmoScout24 durch die Swiss Marketplace Group (SMG) und das Immobilien-Beratungsunternehmen IAZI. Der Angebotspreis liege damit momentan bei durchschnittlich 7401 Franken pro Quadratmeter Wohnfläche.
Auch die Jahreswachstumsrate spiegle eine moderate Marktentspannung wider, wie die SMG in ihrer Medienmitteilung schreibt. Denn sie liegt mit -0,4 Prozent das erste Mal seit drei Jahren im negativen Bereich.
Unklarheit bei Nachfrage und Angebot
Grund zur Freude sei dies jedoch nur bedingt: «Allfällige Hoffnungen auf langfristig deutlich tiefere Hauspreise dürften sich trotz des gegenwärtig leicht gesunkenen Preisniveaus nicht erfüllen», sagt Martin Waeber, Managing Director Real Estate der SMG Swiss Marketplace Group. «Denn noch immer kommen zu wenige Objekte auf den Markt, um die Nachfrage zu stillen.» Dass die Zinsen für Festhypotheken jüngst wieder leicht gesunken seien, dürfte die Nachfrageseite zusätzlich anregen.
Die SMG analysiert damit den Markt deutlich anders, als es etwa das Beratungsunternehmen Wüest Partner vergangene Woche tat: Gemäss ihren Zahlen würden die Angebote in gewissen Regionen deutlich zunehmen, während die Nachfrage sinke. «Die Anzeichen mehren sich, dass die Ära der stetig steigenden Preise, die vor 20 Jahren begann, zu Ende geht», hiess es im Immo-Monitoring der Firma. Die unterschiedlichen Schlussfolgerungen zeigen die momentan vorherrschende Unklarheit auf dem Immobilienmarkt.
Mietpreise weiter im Hoch
Einig sind sich die Beratungsunternehmen jedoch bei den Eigentumswohnungen: Anders als bei den Häusern steigen dort die Preise weiter. Gemäss der SMG nahmen sie im Juli 0,4 Prozent zu und zeigen auch im Jahrestrend klar nach oben. Mit 8635 Franken liegt der aktuelle Quadratmeterpreis von Eigentumswohnungen deutlich höher als bei den Einfamilienhäusern.
Auch die Mieten steigen im Juli 0,7 Prozent in die Höhe. Am deutlichsten war die Zunahme im Tessin, mit ganzen 3,2 Prozent. Am wenigsten erhöhten sich die Preise in der Nordwestschweiz und am Genfersee mit bloss 0,3 Prozent. In den vergangenen zwölf Monaten lag der Preisanstieg landesweit bei 3,8 Prozent. (sak)