Am 10. August 2023 entgleiste im Gotthard-Basistunnel ein Güterzug und verursachte massive Schäden an der Fahrbahn. Die Folgen des Unfalls sind bis heute spürbar. Diese Woche gaben die SBB zwar bekannt, dass ab März wieder etwas mehr Züge durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt fahren können. Der Normalbetrieb wird voraussichtlich aber erst im September 2024 wieder möglich sein.
Die Reparaturarbeiten bringen die SBB an ihre Kapazitätsgrenzen. Um den Tunnel «schnellstmöglich» wieder befahrbar zu machen, ist das Unternehmen auf externe Unterstützung angewiesen. Seit Dezember beschäftigen die SBB deshalb zusätzliche Lokführer der Konkurrentin BLS sowie des Privatunternehmens MEV, wie Simap, dem Informationssystem über das öffentliche Beschaffungswesen in der Schweiz, zu entnehmen ist.
Auf Anfrage von Blick erklärt eine SBB-Sprecherin das Engagement so: «Für die Reparaturarbeiten im Gotthard-Basistunnel wird zusätzliches Lokpersonal für die Fahrt von Bauzügen auf der Baustelle benötigt.» Nun könnten die SBB bei BLS und MEV jeweils auf einen Pool von Lokführern zugreifen, die «je nach Bedarf und interner Auslastung» zusätzlich eingesetzt werden könnten.
Wie viel das Ganze kostet, behalten die SBB für sich. Von einem generellen Lokführermangel will der Konzern aber nichts wissen. Die Sprecherin versichert, dass er nach einer «Ausbildungsoffensive» in den letzten Jahren heute einen «ausgeglichenen Personalbestand» habe.