Der Unterbruch der A13 bei Misox GR schafft just zum Sommerferienbeginn ein Problem: Die zweitwichtigste Nord-Süd-Achse des Landes und übliche Ausweichroute zum Gotthard via San Bernardino ist für Wochen unbefahrbar.
Da die Route erst Ende Juli oder gar später wieder ganz öffnet, wird sich die Stausituation dadurch beim Gotthardtunnel verschlechtern. Erst recht, wenn die Ferienhungrigen aus dem nördlichen Europa nach Italien anrollen.
In einigen deutschen Bundesländern haben die Sommerferien schon begonnen – in den grossen südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg starten diese aber erst gegen Ende Juli. Ferienbeginn in den Niederlanden ist, je nach Region, zwischen dem 6. und 20. Juli.
Grossräumig umfahren!
Wer sich das Gotthard-Nadelöhr nicht antun will, kann die Schweiz komplett meiden. In Österreich bietet sich zur Alpendurchquerung die Brenner-Autobahn zwischen Innsbruck und Bozen mit ihren 30 Tunnels an. Westlich lässt sich die Schweiz auch umfahren. Vom französischen Chamonix aus geht es durch den Mont-Blanc-Tunnel nach Courmayeur im italienischen Aostatal. Alternativ geht es auch durch die Westschweiz und dann im Wallis durch den Tunnel des Grossen St. Bernhard bis nach Aosta.
Die Strecke Amsterdam-Florenz beispielsweise beträgt via Gotthard fast 15 Fahrstunden. Via Frankreich und Mont-Blanc-Tunnel sind es fast 17 Stunden. Von Karlsruhe nach Florenz dauert es via Gotthard etwas über 9 Stunden. Via Innsbruck 10 Stunden, via Grosser St. Bernhard 11 Stunden. Ein Blick auf die erwartete staubedingte Mehrzeit bei den jeweiligen Tunnels lohnt sich.
Natürlich lassen sich die Alpen im Sommer auch über zahllose Pässe queren. Doch die Routen sind lang, kurvenreich und gerade für Niederländer mit Caravans keine Option.
Swiss und SBB reagieren gelassen
Ist ein Umstieg auf andere Verkehrsmittel denkbar? «Aktuell haben wir im Personenverkehr genügend Plätze, um zusätzliche Reisende in den bestehenden Zügen zu befördern», heisst es bei der SBB.
Die Swiss plant ihrerseits aufgrund der Situation am Gotthard keine Aufstockung der Italien-Flüge. Die Routen zwischen Zürich bzw. Genf und Lugano seien frühestens «in einigen Jahren» wieder ein Thema.