Um Verkehrschaos zu verhindern – FDP-Nationalrat Heinz Theiler fordert
Ausländische Touristen sollen beim Gotthard blechen

Die A13 ist teilweise zerstört, die San-Bernardino-Route bleibt auf unbestimmte Zeit gesperrt. Um ein Verkehrschaos für Anwohner zu verhindern, fordert der Schwyzer FDP-Nationalrat Heinz Theiler eine höhere Autobahngebühr für ausländische Touristen.
Publiziert: 24.06.2024 um 12:24 Uhr
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Aktualisiert: 24.06.2024 um 15:23 Uhr
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Wegen des Unwetters im Misox-Tal bleibt die A13 wohl monatelang gesperrt.
Foto: keystone-sda.ch
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Céline ZahnoRedaktorin Politik

Beim Unwetter im Misox-Tal wurde die Autobahn A13 auf einer Länge von 200 Metern richtiggehend weggespült. Wegen Reparaturarbeiten bleibt die Nationalstrasse auf unbestimmte Zeit gesperrt. Mit einschneidenden Folgen: Die A13 ist nach der A2 die zweitwichtigste Nord-Süd-Verbindung der Schweiz. Vor allem in der Ferienzeit wird die San-Bernardino-Route jeweils als Ausweichroute vom Gotthardstau empfohlen.

Der Verkehr wird nun auf der Gotthard-Route konzentriert. In den betroffenen Regionen macht sich Angst vor der grossen Blechlawine breit. «Wir sind alarmiert», sagt der Schwyzer FDP-Nationalrat Heinz Theiler (53). Als Präsident des Kantonal-Schwyzerischen Gewerbeverbandes sorgt er sich vor allem über jene Gewerbe, die für Aufträge auf die Verbindungen zwischen Schwyz, Uri und Tessin angewiesen sind. 

Ausländische Touristen sollen zahlen

«Schon jetzt sind die Strassen verstopft. Wenn es noch mehr Stau gibt, sind Gewerbler stark verhindert», so Theiler. Handwerker, Metzger und Bäcker könnten ihre Aufträge nicht mehr rentabel ausüben, befürchtet er. Es brauche einen flüssigen Verkehr, damit sie ihren Job und ihre Lieferungen erledigen können.

Darum fordert Theiler nun Lösungen: Er will eine höhere Autobahngebühr für ausländische Touristen. Es gehe ihm vor allem um den touristischen Transitverkehr, also ausländische Fahrzeuge, die die Schweiz nur durchfahren. «40 Franken Gebühr ist einfach zu günstig. Die Durchfahrt-Touristen bringen auch keinen volkswirtschaftlichen Nutzen.»

In der momentanen Extremsituation müsse «dieser Elefant im Raum mit der EU angesprochen werden», so Theiler. Es sei am Bundesrat, nun schnell Lösungen zu suchen. Die Touristen könne man nämlich nicht alle auf den Zug verbannen. «Die kommen mit Wohnwagen und Camper. Wenn sie aber eine höhere Abgabe zahlen müssen, fahren sie eher um die Schweiz herum.»

Sonntags- und Nachtverbot soll weg

Auch Thierry Burkart (48) bringt umstrittene Vorschläge aufs politische Parkett. Der FDP-Präsident ist auch Zentralpräsident des Schweizer Nutzfahrzeugverbands Astag. «Ich befürchte einen Versorgungsengpass der Ostschweiz», sagt er zu Blick. Darum ziehe er auch eine temporäre Aufhebung des Sonntags- und Nachtfahrverbots in Betracht, wird er von SRF zitiert.

Auch er findet: Vor allem brauche es internationale Koordination, damit der Transitverkehr die Schweiz möglichst umfahre. 

Hälfte der A13 in rund einem Monat wieder offen?

Wie sich eine längerfristige Schliessung der A13 tatsächlich auf die A2 auswirken könnte, kann der TCS-Mediensprecher Massimo Gonnella auf Nachfrage von Blick noch nicht voraussagen.

Allerdings könnte zumindest eine Spur der A13 in rund drei bis vier Wochen wieder befahrbar sein, wie Guido Biaggio, Vize-Chef des Bundesamts für Strassen (Astra), am Sonntag sagte.

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